ErnstK hat geschrieben:
...
Wichtig für die Entzerrung stürzender Linien ist, dass man dem abzubildenden Objekt den nötigen Spielraum d.h. rundum genügend Platz lässt und hier meine ich wirklich rundum.
Es ist nicht damit getan, nur an der linken oder rechten Ecke zu ‚ziehen’ um das Bild in eine vertikal korrekte Position zu bugsieren sondern, weil sich beim ‚ziehen’ das Objekt auch in sich zu ‚schrumpfen’ beginnt muss man gegensteuern und zwar so, dass dann in etwa in gleichem Maße das Objekt auch wieder noch oben gezogen werden muss um seine ursprüngliche Form wieder einzunehmen.
Das ist die Kunst und erfordert etwas an Augenmaß.
....
LG
Ernst
Ja, das ist dringenst zu empfehlen.
Auch beim Kippen und Drehen ist das so.
Soll z.B. ein (Hoch-) Haus oben "nach vorn gekippt" werden, wird das gesamte Bild gekippt und
unten schmaler und nicht nur das "Haus allein" wird gekippt. Es werden also nicht die "Linien des Hauses selbst" innerhalb des Bildes gerichtet, sondern das Bild "als Ganzes" wird gekippt. Beim Drehen links/rechts genauso.
Von daher am Ende der Foto-Session vorsichtshalber nochmal für 2-3 Aufnahmen vom Haus "weiter weg gehen" und links und rechts (oben/unten) mehr mit aufnehmen, das Nachbarhaus noch mit oder wie immer.
Ggfs lässt sich dann in EBV nach dem Richten der Linien das Ganze wieder vergrössern, um so zu suggerieren, dass die Aufnahme von 5m Entfernung gemacht wurde statt real von 20m.
Meist wird (ist ja nach gängiger Lehre richtig) der "exakte Ausschnitt" aufgenommen - beim "Linenrichten" geht aber am Bildrand immer was bis erheblich was verloren.
Wie ErnstK sagt: es ist eine etwas andere Schule des Ausschnitts bzw. "des Auschnitt-Sehens"
Drehen und Kippen geht wohl mit den meisten RAW-Konvertern ganz gut: Pentax DCU, LR, DxO, SilkyPix.
Oder in Photoshop:
CS3 ->Filter->Verzerrung->Objektivkorrektur.
CS5 ->Filter->Objektivkorrektur.