kris-kelvin hat geschrieben:
Im Frühjahr wurde noch eine Firma im Fernsehen gezeigt, die klassische Fieberthermometer herstellt.
Die gehörte dann wohl hier nicht dazu ?!
Das war die Geratherm AG, die waren Kunden von diesem Glaswerk und haben dann nach der finalen Insolvenz die sogenannte Kapillarlinie übernommen, abgebaut und 20 km weiter an ihrem Firmensitz wieder installiert. Meines Wissens war das die letzte Glaslinie, in den "Neubau" getauften Gebäude in Betrieb war. Meine Recherche hatte damals auch genau hier angesetzt, hatte als erstes Puzzle erstmal bei Geratherm angerufen.
Was will man machen, wenn ein unersetzbarer Zulieferer nicht mehr will? Man muss das dann selbst übernehmen.
Geratherm macht klassische Fieberthermometer mit einer Quecklilber-Ersatz-Füllung (Galinstan). Bei uns gibt es die u.a. als Frauen-Zyklus-Thermometer (gespreizter Bereich zwischen 36.5 und 37.5°). Die meisten werden aber als klassische Fieberthermometer in Entwicklungsländer verkauft, wo man nicht so auf Batteriegeräte steht. Die haben oft auch eine entsprechende Farbskala, weil das mit den Zahlen manchmal auch nicht so geht...
Eine traurige Dimension für die Region: Ilmenau war mal sowohl in der (technischen) Glasindustrie als auch bei den Thermometern dicke da. Das mit den Glas hat sich so erledigt. Die Temperaturmesstechnik hat sich noch etwas ins neue Zeitalter hinüber gerettet. Es gibt da diverse kleine Firmen, die Temperatursensoren usw. bauen, ein Eichamt, dass auf Temperaturkalibrierung spezialisiert ist und eine Uni mit entsprechendem Fachbereich und Labor.
Danke für euer Interesse
Ralf