BUDDI hat geschrieben:
Man muss sich das immer bewusst machen, ein Bild einer Reportage bekomme ich mit einem Kontext geliefert der mir vorgegeben oder suggeriert wird. Das muss nicht den Geschehnissen entsprechen...
Ich habe mal vor einigen Jahren bei einem dieser "Jahrhunderthochwasser" in Lindau ein Fernsehteam beobachtet, das sich eine große Prütze am Straßenrand mit parkenden Autos rausgesucht hat (an einer Stelle, an der offensichtlich der Gulli verstopft war - es hatte geregnet- und die ein paar cm tiefer lag...), und dann wurde eine möglichst dramatische Perspektive gesucht, aus der nur die Prütze und das darin parkende Auto zu sehen war und schon wirkte es, als ob ganz Lindau untergeht. Abends dann schön in den Nachrichten zu sehen. Hab mich noch mit ein paar Lindauern darüber unterhalten, die haben alle nur den Kopf geschüttelt. Sicher war Hochwasser, aber das ist am See alle paar Jahre ganz normal und das Leben ging ganz regulär seinen Gang. Seitdem betrachte ich die in den Medien gezeigten Bilder kritischer...
Zum Thema: sowas wie Kontrast, Schärfe, oder Beschnitt, durch den nichts Wesentliches entfernt wird (solange die Perspektive, die möglichst alle Facetten der Szenerie zeigt, erhalten bleibt), können und dürfen gerne optimiert werden. Und wenn im Hintergrund ein paar Gänseblümchen wegretuschiert werden, schon grenzwertig, aber was solls. Aber wesentliche Änderungen, wie in den Beispielen gezeigt, sind meiner Meinung nach für Reoprtagen absolut unzulässig. Und das sollte jeder ehrliche Fotograf beherzigen.