Guten Morgen,....
Wow,....ich bin ziemlich geplättet von Euren Kommentaren,....Ihr habt mein Fotografen Ego wunderbar gestreichelt,vielen Dank dafür!!!
Auf ein paar Sachen will ich eingehen,......
1. Den Mut zu haben bei so einer Live Geschichte Doppelbelichtungen zu machen.
Das erfordert in dem Sinne keinen Mut sondern ist in erster Linie die Frage was für Bilder will man machen.In meinem Falle habe ich kein Interesse dokumentarische Bilder
zu machen welche es zu Hauf gibt und die heutzutage jeder mit seinem Smartphon in toller Qualität machen kann,bewegt oder als Foto.
Ich möchte Bilder machen welche etwas transportieren und zum Hinsehen einladen,mit welcher Methode ich das erreiche entscheide ich meistens vor Ort aus der Situation heraus.
Die Bedingungen welche ich an diesem Tag vorfand,...sehr wenig Platz,...wechselndes Licht und Menschen beim Feiern und Musik machen,war optimal um Doppelbelichtungen zu machen.
Doppelbelichtungen verstärken Stimmungen,geben Bewegung lebendig wieder und haben vom Bildeindruck her ein ganz andere Anmutung als normale Aufnahmen,was schon einmal
ein starker Hebel ist um sich von standart Handy und dokumentarischen Bildern abzuheben.
So betrachtet ist es nicht mutig Doppelbelichtungen zu machen sondern für mich Fotografie welche ich machen will und welche mich befriedigt.
Das es in diesem Fall die Doppelbelichtung war welche ich bevorzugt betrieben habe um besondere Bilder zu bekommen war der Situation geschuldet,an einem anderen Tag
und Ort hätte es etwas völlig anderes sein können.
2. ....wieviel Ausschuß hatte ich?
ich habe an diesem Abend etwa 100 Doppelbelichtungen gemacht.Davon sind etwa 20 Bilder sofort in den Mülleimer gegangen.
Weitere 30 Bilder habe ich nach der 2.Durchsicht entsorgt.Von den etwa 50 Bildern die übrig geblieben sind habe ich 25 ausgesucht welche ich entgültig behalte und
welche mir gut bis sehr gut gefallen haben.
Zusammengefaßt,....Ausschuß ca.75%.
3. zur Technik
In dem Link von Martin zu meinem Doppelbelichtungs Thread sind grundlegende Zusammenhänge nach zu lesen welche ich verwende.
Danke Martin!
In diesem Falle der Live Perfomance war es wichtig die Kamera so einzustellen daß ich eine Grundeinstellung habe welche ohne ständiges nachregeln funzt.
Dazu gehe ich in den A Modus,stelle meine Blende ein und mache ein paar Bilder in verschiedene Bereiche mit viel und wenig Licht.Dann schaue ich mir die Zeiten an
und stelle die Iso so ein daß es auch in den dunkelsten Bereichen paßt.
Mit dem A50f1.2 landete ich bei f1.2 und Iso 800 bei etwa 1/180 bei einer Belichtungskorrektur von -2LW in den dunkelsten Bereichen.
Die Belichtungskorrektur stelle ich immer so ein daß die vorhandene Stimmung erhalten bleibt,die Cam macht sonst ein technisch sauber belichtetes Bild aber die Lichtstimmung
ist kaputt, und ich muß in der Bea sie erst wieder herstellen,....das mag ich nicht.
Als nächstes wähle ich die Doppelbelichtung und stelle sie auf Mittelwert,...das bedeutet die durchschnittliche Helligkeit des jeweiligen Einzelbildes wird benutzt um die zwei
Bilder zusammen zu rechnen.Das nimmt die extremen Lichter und Schatten aus den Einzelbildern und ergibt eine sehr sichere Belichtung des Endbildes.
Das nun vorhandene Setup ist meine Basis für alles weitere und ich kann mich nun völlig auf das Fotografieren konzentrieren.
Als nächstes mache ich einfach ein paar Versuchsbilder und kombiniere verschiedenste Areale in der Location und schaue wie sie ineinander passen,so hat man nach
kurzer Zeit einen groben Überlick über die Möglichkeiten und Wirkungen.
Beispiele:
Deckenbeleuchtung (evtl. out of Fokus ergibt Blendenringe) und Band
Einzelne Instrumente und der Musiker darüber (am besten in zwei Maßstäben,zB. Gitarrenkorpus Bild füllend und den Musiker als Halbkörper darin)
Einen einzelnen Musiker kurz hintereinander in zwei Positionen fotografieren
usw.,.....die Möglichkeiten sind endlos uns man kann sich voll ausleben.
Ein weiterer großer Hebel um die Doppelbelichtung zu steuern ist das arbeiten mit unterschiedlichen Belichtungen der Einzelbilder.
So kann man die Verältnisse der Einzebilder zu einander verschieben,....aber Vorsicht!,...mehr wie 1 LW würde ich nicht auseinander gehen,sonst wird das Rohmaterial sehr dünn.
Das wars an Technik,mehr brauchts nicht,...der Rest ist Fotografieren und Spaß haben.
4. ....warum in der Kamera und nicht am PC in der Software
Das ist Glaubenssache und den persöhnlichen Vorlieben geschuldet.
Ich persöhlich mag das unperfekte und diesen einen Moment der Aufnahme bei Doppelbelichtungen in der Kamera-
Kompositionen in der Software gefallen mir durch Präzision und Sauberkeit und finde ich auch sehr schön anzusehen.Das schwierige an den zusammengesetzten Bildern
in der Software finde ich persöhnlich den Punkt zu finden wann ein Bild gut ist,...ich neige dazu es zu perfekt machen zu wollen und meine Bilder verlieren ihren Charm dadurch.
Wenn ich meine PC Doppelbelichtungen und meine "in der Kamera" gemachten Bilder miteinader vergleiche,dann gefallen mir meine "in Cam Bilder" meistens besser.
5. ...Anzahl der Einzelbilder
Alle Bilder sind reine Doppelbelichtungen,also 2 Bilder.Bei mehr als 2 Bildern wird der Spielraum schon extrem dünn da die Einzelbilder nur noch 1/3 Belichtung erfahren
und die Komposition der Bilder wird extrem schwierig bei solchen Locations mit viel Information in den Einzelbildern.
Meine Ergebnisse mit 3 oder mehr Einzelbildern sind nur handverlesen wenige gute Bilder,...das funzt nur unter absolut kontrollierten Bedingungen bei mir.
Natürlich währen unter diesen Live Bedingungen auch sicher das ein oder andere zufällige gute Bild herausgekommen aber in der Hand hätte ich es nicht mehr gehabt.
6. ...Erfolgszwang
Da ich nicht für Geld und im Auftrag fotografiere bin ich nur mir selbst verantwortlich,...das heist ich muß ganz allein damit klarkommen was ich "produziere".
Ich kann mittlerweile ganz gut damit umgehen wenn ich nen schlechten Tag hatte und nur Müll gemacht habe.Aber klar habe ich einen gewissen Anspruch an mich,
und wenn ich fotografiere dann erwarte ich etwas von mir,...diesen gewissen positiven "Druck" mache ich mir selber und den will und brauche ich auch.
Ich mache meine Bilder in erster Linie ganz allein für mich und denke nicht darüber nach wem sie gefallen könnten,das läßt mir meinen Spielraum den ich brauche.
Wenn meine Bilder anderen gefallen dann freut mich das wirklich,aber ich sehe keinen Erfolgszwang/Druck darin.
7. ....ein paar Worte zum A50/1.2
Ich besitze ja auch das DFA50/1.4 und habe es in dieser Location auch schon mehrfach erfogreich eingesetzt.
Aber die Kombi aus K1 und A50 ist deutlich kompakter und das A50 liefert so wunderbare organische Bilder daß es mittlerweile mein Standart 50er ist.Das DFA50 steht nur noch rum.
Die f1.2 waren/sind voll verwendbar und etwas abgeblendet auf 1.4 oder 1.7 war sie mir fast schon zu scharf für dieses Event.Das manuelle Fokussieren mit dem
Objektiv geht hervorragend und ist eine Freude.Das Objektiv ist jeden Cent wert für mich und ich freue mich so es gekauft zu haben.
Diese "Huldigung" wollte ich als Altglas Liebhaber noch unbedingt loswerden,das Glas ist einfach genial für so gut wie alles was mit 50mm geht.
und daß ich nicht nur rumlaber noch den Rest an Doppelbelichtungen
#12
#13
#14
#15
#16
#17
#18
#19
#20
#21
#22
#23
#24
#25
Huch,...da sind zwei Langzeitbelichtungen reingerutscht (#13 #14) seht's mir bitte nach!
Dann sag' ich nochmals herzlichen Dank für Euer Interesse und die sehr netten Kommentare!!!
und natürlich nen entspannten Sonntag noch
Bernd