Wickie hat geschrieben:
@Jan
Wie ist es denn mit dem Fotogepäck gelaufen? Gab's da Probleme oder alles easy?
Bei mir ging es, ich hatte aber eine Lösung gewählt, bei der ich den kleineren Fotorucksack (Lowepro Flipside 300 AW II) als Handgepäck mitgenommen habe und den großen Fotorucksack (compagnon the explorer +) mit dem Blitz und dem Irix in den Koffer vom Aufgabegepäck gesteckt habe. Den kleineren Rucksack, der jetzt auch nicht viel unter den erlaubten 8 Kilo wog, habe ich demonstrativ lässig nur über einer Schulter getragen.
Beim Hinflug war alles okay, da es ein Airbus war, der nicht ausgebucht war, sondern vielleicht zu 60 % besetzt. Vorm Rückflug habe ich aber eine ganze Zeit lang geschwitzt.
Da war es nämlich eine kleine Maschine ohne einen freien Platz, die sie erst irgendwoher holen mussten, weswegen wir auch Verspätung hatten. Jeder Trolley, so klein er auch war, musste aufgegeben werden, interessanterweise auch diejenigen, auf denen das Logo der Fluggesellschaft zu sehen war. Auch größere Rucksäcke mussten aufgegeben werden. Dabei wurde allerdings gesagt, dass jedes elektronische Gerät, Powerbanks und Batterien aus dem Zwangsaufgabegepäck entfernt werden müsse. Ich sah mich schon mit zwei Bodys, 5 Wechselakkus und 4 Objektiven in den Armen ins Flugzeug reinstolpern, während der leere Rucksack ins Aufgabegepäck muss. Ging bei mir aber alles gut, bei anderen mit etwas größerem Gepäck schon nicht mehr. Den größeren Rucksack hätte ich niemals reinbekommen, auch ein 150-450er würde ich als Handgepäck als problematisch sehen, da dann auch der Lowepro mit dem Objektiv mehr als die 8 Kilo auf die Waage bringt.
Das Bodenpersonal war übrigens extrem aggressiv und unhöflich jedem gegenüber, der kein Ticket für die Business Class hatte. Das betraf nicht nur unseren Flug, sondern auch den Flug nach Luxemburg und in irgendeine französische Stadt (habe vergessen, welche), bei denen das Boarding daneben und etwas früher war und bei denen laut Durchsage auch kleine Maschinen eingesetzt wurden. Die Aggressivität betraf nicht nur das Gepäck, sondern auch Nachfragen nach der Uhrzeit fürs Boarding. Wir hatten ja Verspätung, die geplante neue Abflugzeit stand zwar da, nicht aber die neue Zeit fürs Boarding. Ein Paar wollte noch ein bisschen spazieren, aber nicht zu spät kommen und hat deswegen gefragt, wann das Boarding wäre. Da wurden sie von der Frau vom Bodenpersonal auf Englisch gefragt, "ob sie zu dumm wären, um es sich selbst auszurechnen". Auch eine Familie mit spielenden Kindern wurde angemotzt. Hätte ich nicht Angst um mein Handgepäck gehabt, hätte die Frau vom Bodenpersonal was von mir zu hören bekommen. Die Nachfrage zum Boarding war in keinster Weise unhöflich, sondern vollkommen normal. Die Kindern haben nichts Schlimmes getan, sondern haben nur ein bisschen rumgespielt, sind ein bisschen gelaufen, alles absolut im Rahmen, nichts dabei war gefährlich. Noch vor einem Jahr hätte ich ein solches Verhalten des Personals insbesondere bei dieser Fluggesellschaft für ausgeschlossen gehalten. Die Flugbegleiter waren zum Glück sympathischer, aber die Klimaanlage war kaputt, beim Heimflug gab's also eine kostenlose Sauna.
Bei mir war es jetzt in kurzer Zeit eine wiederholt schlechte Erfahrung. Ich werde mir nun auch vorm nächsten Flug überlegen, wie man das mit dem Fotokrempel hinbekommt: Auf große Objektive verzichten, auf die Business Class ausweichen, eine andere Fluggesellschaft wählen oder doch lieber mit dem Zug oder mit einem Leihwagen fahren. Zug ist sowieso meine bevorzugte Art zu reisen, aber leider ist die Verbindung von Krakau nach Frankfurt nicht die schnellste und sehr viel teurer als ein Flug.
Ich bin mir auch nicht mehr sicher, was überhaupt ins Aufgabegepäck darf: Akkus, Powerbanks und Batterien nicht, das ist klar. Aber Objektive mit AF? Ist das schon elektronisches Gerät oder noch nicht?