landmensch hat geschrieben:
Ich habe meine K-70 repariert, um sie zu benutzen (und das läuft seit 4.380 Auslösungen ganz wunderbar)! Fliegt sie mir irgendwann um die Ohren, dann wäre das genauso ganz allein MEIN Problem - und hätte ich kein MZ-Solenoid verbaut, dann wäre dies im besagten Fall nicht anders: einzig und allein MEIN Problem.
Besten Dank für das tolle Tutorial!
Natürlich ist es Dein Problem, wenn Dir Deine K70 "um die Ohren fliegt", das täte sie aber auch nur dann, wenn Du sie entsprechend missbrauchst
Wenn Du ein MZ-Solenoid verbaust und das hier veröffentlichst, animierst Du (trotz meiner eindrücklichen Warnung) Leute dazu, Dich nachzuahmen. Und darum geht es.
Die unterschiedlichen Daten der beiden Solenoide sind eindeutig und nicht wegzudiskutieren!
Hinzu kommt, dass es vom
auch in Japan hergestellte SLR Solenoide gab, deren Korpus aber wie beim späteren DSLR Solenoid in beiden Fällen ca. 4mm war. Optisch sind sie nicht von den Shinmei SLR und DSLR Japansolenoiden zu unterscheiden.
Messtechnisch sehr wohl und darauf kommt es an:
Die SLR Solenoide in den MZ Kameras wurden mit 2 x CR2 (900mA) Lithium Batterien auf 6V geregelt angesteuert.
Die DSLR Solenoide in den frühen Pentax DSLR mit 2 x CR3V (3000-3300mA)
Zwar liefern die beiden CR3V auch nur 6V, wurde aber auf 7,2V geregelt und liefern mit ihren mindestens 3000mA deutlich mehr "umpf" = sofort verfügbare Stromstärke bei gleicher Spannung, die Impulsspannung liegt sogar bei 8,32V:
Die Ansteuerung eines SLR-Solenoids war sehr simpel mit einem einfachen Transistor und einer Schutzdiode:
Orange +
graues Kabel (
grüner Pfeil) zum Solenoid führend.
In einer K-S2 sieht das ganz anders aus:Eine viel genauere Regelung, die entsprechend empfindlicher auf die Soll-Spannung eines Solenoids reagiert.
Das kann man übrigens auch sehr klar an den Kurven der Haltekraft bei verschiedenen angelegten Spannungen erkennen. Da das DSLR Solenoid für eine höhere Betriebsspannung ausgelegt ist, löst es auch bei höheren Spannungen genauso gut aus (bis 9V, darüber habe ich es bis 12V getestet, da fällt die Haltekraft wieder, die Spulen werden heiss)
Beim SLR Solenoid fällt die Haltekraft ab 6,5V, bei 12V verheizt es die Spulen.
Dasselbe DSLR Solenoid wurde in den K10D/K20D mit dem D-LI50 Li-Ion Akku 7,4V/1625mA auf 7,2V geregelt angesteuert.
Nur um Missverständnissen bezüglich 6V bzw. 7,4V vorzubeugen:
Die Steuerspannung ist geregelt und wird nicht direkt den Akkus entnommen!
Wäre sie ungeregelt, würde das Solenoid (und erst recht der Schrittmotor in K7/5/3/1/KP/K-01) viel früher ausfallen.
Somit: Die Haltekraft eines SLR Solenoids ist eine andere und die kann zu Fehlfunktionen führen.
Das heisst nicht, dass es nicht funktioniert, aber mit der Gefahr der zu schwachen Haltekraft und dementsprechend dem gegenteiligen Resultat wie zuvor: Überbelichtung.
Deine wie Du sie ausdrückst "Wenn, dann ist Geiz = Geil" Argumentation ist in etwa dieselbe wie die der Rumfeiler:
Natürlich kann man das machen, ist aber in etwas so wie wenn Du in einen Porschemotor Baumarkt Rasenmäheröl statt dem vom Hersteller empfohlenen reinschüttest, das Altöl hast Du natürlich nicht (samt Filter) korrekt ablaufen lassen sondern an einer Billigtanke das Öl abgesaugt,
Wohl bekomms
Gut, eine K70 ist kein Porsche, aber auch
, dem es "relativ" egal ist, welches Öl man reinschüttet