Nach längerer Pause konnte ich mal wieder meine Geburtsstadt Görlitz besuchen.
Ich möchte Euch hier auf einen Rundgang durch die Stadt mitnehmen.
Görlitz überstand den Zweiten Weltkrieg fast ohne Zerstörungen und besitzt mit zahlreichen historischen, teilweise denkmalgeschützten Bauwerken eine der besterhaltenen Altstädte Europas. Es ist die Stadt mit den meisten separat geschützten Denkmälern in Deutschland.
Wir beginnen in der Nikolaivorstadt. Hier bin ich aufgewachsen.
Das Finstertor ist das älteste noch vorhandene Stadttor.
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Der Nikolaiturm ist Teil der alten Stadtbefestigung.
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Viele alte Häuser wurden liebevoll restauriert.
Die Nikolaivorstadt ist ein beliebtes Wohnviertel geworden.
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Auf dem Nikolaikirchhof ist ein Bestand von etwa 850 Grabmalen und Epitaphen erhalten.
Diese stammen aus dem Zeitraum vom frühen 17. Jahrhundert bis
zur Mitte des 19. Jahrhunderts.
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Der Reichenbacher Turm ist ein erhalten gebliebener Teil der westlichen Stadtbefestigung von Görlitz.
Er ist mit 51 Metern der höchste der drei erhaltenen Wach- und Wehrtürme der Stadt
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Vom Turm hat man einen schönen Blick über den Obermarkt
Von links die Peterskirche, der Rathausturm und der Turm der Dreifaltigkeitskirche
der „ Mönch“
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Die Stube des Türmers
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In diesem Barockhaus wohnte 1813 der französische Feldherr Napoleon Bonaparte und wohnte vom Balkon einer Militärparade auf dem Platz bei. Seitdem wird es im Volksmund auch Napoleonhaus genannt.
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Blick von der Verrätergasse zum Obermarkt
Ihren Namen erhielt die Gasse von einem Ereignis aus dem Jahr 1527. Die Tuchmacher sollen sich im Hinterhaus Langenstraße 12 versammelt haben, um den Tuchmacheraufstand gegen den städtischen Rat zu planen. Das Haus gehörte Peter Liebig. Laut der Sage wurden die Pläne jedoch verraten und der Rat der Stadt ließ die Turmuhr am sogenannten Mönch der Dreifaltigkeitskirche um sieben Minuten vor stellen. Die Verschwörer verließen zum Glockenschlag des Mönchs ihr Versteck und liefen so den patrouillierenden Wachen des Rates in die Hände. Neun der aufständischen Tuchmacher wurden hingerichtet, 14 eingesperrt und 25 aus der Stadt verwiesen. Die Turmuhr schlägt immer noch 7 Minuten zu zeitig.
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Das Stadttheater
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1913 wurde das Görlitzer Warenhaus am Demianiplatz als Grand Bazar zum Strauß nach Plänen des Architekten Carl Schumanns eröffnet.Bekannt wurde es durch den Film Grand Budapest Hotel. Noch ist es geschlossen aber spätestens 2020 soll wiederLeben einziehen.
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Der Postplatz mit der „Muschelminna“, rechts das rote Gebäude ist die Post.
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Görlitz war auch einmal preußisch wie das Wappen an der Post zeigt.
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Bereits 1887 gründete Otto Straßburg die heute nach ihm benannte Straßburg-Passage an der Berliner Straße. Sie trug anfangs den Namen Spezialgeschäft für Leinen- und Baumwollwaren, Gardinen, Geraer Kleiderstoffe sowie Aussteuerartikel aller Art. 1908 wurde die Passage als Durchgang zur Jacobstraße erweitert
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St. Peter und Paul ist mit einer Länge von 72 Metern und einer Breite von 39 Metern die größte spätgotische Hallenkirche Sachsens. Beim Stadtbrand von 1691 wurde das Inventar vernichtet, danach wurde die Kirche im Stil des Barock neu ausgestattet. Die beiden 84 Meter hohen Türme sind zwischen 1889 und 1891 erbaut worden.
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Sehenswert ist im Innenraum vor allem der Prospekt der sog. „Sonnenorgel
Die Bezeichnung als Sonnenorgel rührt von einer Besonderheit des Prospektes: Johann Conrad Buchau verteilte über den gesamten Prospekt insgesamt 16 Sonnen. Es handelt sich dabei um Sonnengesichter, um die herum jeweils gleich lange Orgelpfeifen angeordnet sind, gewissermaßen als die „Sonnenstrahlen“. Vier dieser Sonnen sind stumm, 12 davon klingen.
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1900 hatte Görlitz 300 Gaststätten, 1919 waren es noch 150.
Eine davon war das „Orientalische Haus“
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Es gibt viele kleine Hotels in der Altstadt, wie hier den „Dreibeinigen Hund“, der Name stammt aus einer alten Görlitzer Sage.
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Ungeklärte Besitzverhältnnisse oder uneinige Erbengemeinschaften verhindern noch immer
einige Restaurierungen.
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Ein echtes Highlight ist sicher das „Heilige Grab“
Die Anlage steht in direkter Abhängigkeit von den Heiligtümern in der Grabeskirche in Jerusalem. Die Kreuzkapelle in Görlitz ist eine verkleinerte Kopie der hochmittelalterlichen Heilig-Grab-Kapelle, die so nicht mehr in Jerusalem steht. Die gesamte Anlage besteht aus der Heilig-Grab-Kapelle, der Doppelkapelle zum Heiligen Kreuz mit Adamskapelle (unten) und Golgathakapelle (oben) sowie dem Salbhaus mit der Skulptur „Die Beweinung Jesu“ von Hans Olmützer. Die Landschaft mit den Anhöhen nördlich der Grabeskapelle stellt den Ölberg mit dem Garten Gethsemane dar, mit der Gebetsstätte und der Jüngerwiese. Der Wasserlauf symbolisiert das Tal des Baches Kidron. Die Straßen der Stadt von der Krypta der Peterskirche bis zur Anlage bilden den Kreuzweg mit verschiedenen Stationen der Rast.
Die neuere Forschung belegt nicht eindeutig das, was gerne als Legende erzählt wird:
Georg Emmerich (1422–1507), der Sohn eines reichen Kaufmannes in Görlitz, Studiosus in Dresden, schwängert die Tochter des Görlitzer Nachbarn Benigna Horschel und verweigert die Ehe. Die Pilgerreise nach Jerusalem 1465 ist nicht nur Ausdruck tiefer Religiosität, sie endet für Emmerich auch mit der Absolution seiner Sünden: Er wird zum Ritter des Heiligen Grabes geschlagen.
Die Doppelkapelle
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Das Salbhaus
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Die Grabeskapelle
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Auf dem Untermarkt steht der Neptunbrunnen mit dem „Gabeljürge“
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Auf dem Untermarkt findet man noch viele Tuchmacherhäuser, leider sind die meisten
Verschlossen.
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An warmen Somerabenden, findet man am Untermarkt kaum einen Platz in den Gaststätten.
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Weitere Fotos aus Görlitz findet Ihr hier:
40456504nx51499/reisefotografie-f20/goerlitz-t15018.html(Texte teilweise WIKIPEDIA entnommen )