Hallo Oliver,
ich kann deine Gedanken sehr gut nachvollziehen und bin mittlerweile zum Glück schon ein kleines Stückchen weiter.
Dieses Jahr über hat mich permanent der Gedanke "Du kommst einfach fotografisch nicht weiter" bzw. "du trittst auf der Stelle" begleitet. Teilweise war es wie ein Blockade und ich habe die Kameras dann nicht einmal mehr in die Hand genommen, bzw. gleich meine Freundin alle Bilder machen lassen. Für meinen "Burnout" kann ich folgende Ursachen mittlerweile festmachen:
- durch viele wirklich verdammt gute Bilder im Forum selbst zu viel Druck aufgebaut (quasi eine Art übertriebener Ehrgeiz)
- zwanghafter Versuch die Perfektion ins Bild zu bekommen
- Weiterbildung mit vielen unterschiedlichen Fachbüchern --> ohje was andere alles schon probiert haben
- Aufträge von außen, deren Umsetzung zwar Spaß aber auch viel Engagement und Zeit gekostet haben --> die "Kunden" waren zwar stets mehr als zufrieden, aber hauptberuflich möchte ich das nicht machen.
- angetrieben durch meine Aktivität in vielen Foren sind zu viele Baustellen (Fotoprojekte, technische Basteleien) als Idee herangereift, deren Umsetzung jedoch bei jedem einzelnen durchaus umfangreich und kostenintensiv ist. So ist durch die Qual der Wahl wieder Druck entstanden --> welches zuerst?
- Betreuung einer eigenen Homepage. Erfordert nicht nur Bildauswahl, irgendwer muss auch die Texte schreiben, gegenlesen, verbessern, Informationen aktualisieren.
Nebenbei bin ich beruflich derzeit starkem Stress ausgesetzt, habe aber gleichzeitg wahnsinnig viele Ideen, was ich gerne noch alles im Bereich Fotografie machen möchte. Viele meiner Bilder würde ich gerne rein aus Spaß nochmal anders bearbeiten, z.T. auch weil sie mir (wie du bei deinen Werken ja auch schon festgestellt hast) nicht mehr gefallen.
Nachdem ich also schon fast die Lust am Fotografieren verloren habe, hilft derzeit nur noch die Reißleine: Wenig bis gar keine Aktivität in Foren, Ideen gesammelt niederschreiben und Prioritäten setzen. Explizite Zeiten für Fotografie festlegen und diese dann auch ohne Ablenkung nutzen, dafür bleiben die Kameras in den restlichen Stunden im Schrank.
Ich denke man braucht auch nicht zwingend eine Handschrift. Bei manch einem User hat sich sowas entwickelt, beim Nächsten folgt die Fotografie keinem roten Faden. Das sagt allerdings noch nichts darüber aus, ob das Hobby befriedigt und Spaß macht oder nicht. Gerade die Freude am zwanglosen Fotografieren versuche ich gerade wieder in den Vordergrund zu rücken
Grüße, Martin