Erstmal DANKE für Euer Lob.
Die analoge Fotographie macht echt Spaß und ist zudem auch sehr spannend. Dieses mal besonders, weil ich ja erst den Film nicht aus der Kamera bekommen habe und anschließend dachte, er sei gerissen. Glück gehabt. Aber die größte Spannung ist dann das Ergebnis. Beim Farbfilm musste ich jetzt zum Glück nur einen Tag warten. s/w Filme dauern schon mal 7-10 Tage bis ich die CD von Foto Lambertin bekomme. Hier ist der Spannungsbogen dann schon gewaltig.
Zum analogen Workflow:
Klar, erstmal Fotografieren. Eigentlich wie immer, nur mit mehr Ruhe und Zeitaufwand. Analog heißt für mich gleichzeitig mit Stativ - totale ENTSCHLEUNIGUNG, Motiv finden, Bildausschnitt suchen, grobes Scharfstellen, dann Sucherlupe runterklappen, exaktes Scharfstellen, Sucherlupe wieder hoch, meist nochmals Bildausschnitt korrigieren, Gedanken über die Blende machen und dann Auslösen.
Dauert alles gefühlt 10x so lang wie die mit der Digitalen. Macht mir aber richtig Spaß und ist mehr eine einzelne Arbeit als mal eben Abdrücken.
Nach dem Entwickeln wird der Film bei Lambertin gescannt. Die haben ein sauteures etwas älteres Fuji-Profi-Gerät. Es kann nur BMP erzeugen. Da LR damit nichts anfangen kann, wandel ich diese recht schnell (5min.) mit dem FastStone Image Viewer als Stapelverarbeitung nahezu verlustfrei in TIFFS um. Die Dateien sind recht groß und die Bilder haben eine Ausgangsgröße von knapp 6000x4000!
Damit lässt sich dann gut Arbeiten. Die importierten Scans sind aber leider sehr ernüchternd. Hier muss ich dann doch sehr deutlich und beherzt an den Reglern schieben bis ich an das gewünschte Ergebnis komme. Aber, es ist kaum zu glauben, es stecken sehr viele Informationen in diesem Scan. Gefühlt mehr, als in den erzeugten OOC JPGs aus der Digitalen.
Einfärben und Vignette ist für mich ein Stilmittel um den gewünschten "Oldlook" zu erhalten. Bei den Farbbildern gehe meist hinterher mit der Dynamik noch etwas nach unten. Wird sonst zu knallig. Ist allerdings wie immer Geschmacksache. 200 ASA ist für mich leider doch ein wenig zu grob, so dass ich hier mit ca. 50 entrausche. Beim Nachschärfen ist der MASKIEREN Regler extrem weit nach rechts geschoben (um die 80), da ich auf keinen Fall das Korn verstärken möchte. Meine ME Super hat leider in der Zeitautomatik den Hang zur Überbelichtung. könnte ich zwar auch schon beim Fotografieren manuell korrigieren, aber das geht hinterher mit LR dann doch bequemer und etwas feiner. Kontraste und Klarheit sind auch etwas stärker als bei den digitalen Fotos angehoben.
Die Farben zu korrigieren, bis ich meinen persönlichen Geschmack treffe, ist schon etwas mühevoll und zeitintensiver, hier mal drei Screenshots der Einstellungen:
und gerne zeige dazu auch mal das vorher/nachher Foto:
#4 OOC-Scan
#5 LR-Bearbeitung
Ich hoffe, ich konnte ein wenig verständlich erklären.