AF-Feinverstellung nutzen, um Fehlfokus zu korrigieren!
Man braucht:
-Kamera mit dem Objektiv
-Stativ
-genug Licht
-ein Objekt mit guten Kontrastkanten in etwas Reichweite (ca. 1-2m) und so wenig wie möglich anderes „Brimborium“ um diese Kontrastkante, was den Autofokus ablenken könnte. Diese Kontrastkante sollte auch dementsprechend groß sein, dass das Autofokusfeld auch umgehend darauf anspricht beim automatischen fokussieren.
(Man kann sich ja mit seinem Drucker einen großen schwarzen Kaste oder Punkt auf ein DIN A4 Blatt drucken und etwas davon entfernt einige Buchstaben als Beurteilungsgrundlage für den Test. Siehe unten unter Punkt [2]!)
Kamera wird auf Stativ aufgebaut!
Es wird Offenblende eingestellt (im AV-Modus also kleinstmögliche Blendenzahl z.B 1,8 oder 2,8. Was das Objektiv so hergibt.)
Im LiveView wird die Kamera jetzt so ausgerichtet, dass das mittlere AF-Feld auf eine der Kontrastkanten des Objekts zielt.
Die Kamera wird auf manuellen Fokus eingestellt und man vergrössert das LiveViewbild mit der „Zoomlupe“ der Kamera.
Per Hand stellt man jetzt das Bild am Objektiv so scharf wie möglich ein auf dem Kameramonitor.
Man macht ein Bild und nutzt dieses „Referenzbild“ um damit dann später die AF-Feinverstellung zu korrigieren. Dieses Bild zeigt die mögliche Schärfe, die man mit der Kamera-Objektiv-Kombination erreichen kann.
Ohne die Kamera zu verwackeln/verschieben stellt man den LiveView aus, stellt die Kamera wieder auf Autofokus und verdreht den Schärfeeinstellring am Objektiv ins Unscharfe[1].
Dann macht man wie gewohnt ein Bild: Auslöser halb drücken bis scharf gestellt und dann auslösen!
Dieses Bild vergleicht man mit dem Referenzbild aus dem LiveView-Shooting. Ist das Bild genauso scharf, dann ist ja alles gut. Wenn nicht, muss man die AF-Feinverstellung aktivieren[2].
Am besten mit der Option „Einmal anwenden“, da dann die Korrektur nur diese Kamera-Objektiv-Kombination speichert.
Das obige prozedere wiederholt man dann mit allen seinen Objektiven.
[1] Man sollte nicht nur aus dem Naheinstellbereich den Autofokus testen, sondern auch aus dem Ferneinstellbereich! Manche Objektive fokussieren aus einer Richtung korrekt und aus der anderen Richtung läuft der Fokus (leicht) zu weit. Habe ich z.B. an meinem DA 18-135WR.
Ist zwar ein bisserl Doof, lässt sich aber dann damit umgehen, das man den Auslöser beim normalen fotografieren mehrmals hintereinander halb durchdrückt und somit den Fokusvorgang aus einem kleineren Wegebereich noch mal korrigiert bzw. wiederholt.
[2] Hierbei gilt, das ein verschieben der Fokuskorrektur in den Minusbereich den Fokus von mir weg bewegt und ein verschieben in den Plusbereich den Fokus zu mir heran bringt!
Ich hänge noch eine eigene SVG-Datei an (erstellt mit Inkscape
https://inkscape.org/de/ ), in der ich mir einen eigenen Testchart gebaut habe.
Die wird am besten im Winkel von 45° fotografiert. Fokussiert wird auf die Schwarz-Weiß-Kante unter dem N der „ABC“-Zeile.
Das kann man auch am PC-Monitor machen. Dann hat man den Vorteil, das sich im fotografierten Bild auch noch Moiree-Muster zeigen, die durch die Pixel des Monitors hervorgerufen werden.
Je schärfer das Moiree, umso besser kann man den Fokusbereich erkennen der scharf gesellt wurde.
Dieses Prozedere mache ich mit all meinen Objektiven und bin bisher damit relativ gut gefahren.
Wer es ausprobieren will, bitte sehr.
Die SVG-Datei:
Entweder mit "Link speichern unter..." herunterladen oder im Webbrowser Bildschirmfüllend anzeigen lassen.
Bei Zooms ist das irgendwie fraglich, welchen Brennweitenbereich man einstellt?! Ich nehm immer den Durchschnit des Zoombereichs.
Ob das jetzt stimmt, kann ich nicht sagen. Ich habe aber bisher damit auch keine negativen Erfahrungen gemacht.