Moin allerseits!
Ich möchte hier mal versuchen, eine Art Einstellungs-Tutorial als Hilfe für Einsteiger zu geben, weil immer wieder die Frage kommt, wie ich als Anfänger meine Kamera einstellen soll.
Zunächst einmal gleich vorweg:
Es gibt nicht DIE Einstellung quasi als eierlegende Wollmilchsau für alle Situationen, aber es gibt Standard-Einstellungen, mit der man sicherlich bei 90% seiner Bilder gut zurechtkommt. Die restlichen 10% erfordern Erfahrung und sind speziellen Situationen vorbehalten, z. B. Nachtaufnahmen, Sportaufnahmen, etc.
Noch ein wichtige Vorbemerkung:
Wer mit einer Spiegelreflexkamera fotografieren und bessere Bilder als mit einer Kompaktkamera machen will, der muss sich
zwingend mit dem Wissen um die Zusammenhänge von Blende, Belichtungszeit und ISO-Wert vertraut machen und verstehen, was Veränderungen der einzelnen Parameter bewirken. Nur so kann man aktiv auf die Gestaltung eines Bildes Einfluss nehmen und nicht alles dem Zufall bzw. der Kamera überlassen.
Das Bild sollte der Fotograf machen/gestalten, und nicht die Kamera-Automatik!
Als Beispiele (ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder Ranking) für gute Seiten im Internet für Einsteiger sind zu nennen:
http://www.fotolehrgang.dehttp://www.die-fotoschule.com/Natürlich kann man eine Kamera auch so einstellen, dass der Fotograf alle Parameter für eine korrekte Belichtung selbst einstellen muss (
M-Modus = manuelle Belichtung). Dies setzt aber eine Menge Erfahrung voraus und sei einem Anfänger nicht zu empfehlen.
Eine gute Möglichkeit, gestalterisch in die Bildkomposition einzugreifen sind die sogenannten Halbautomatiken (Av und Tv), hier wird entweder die Blende (Av) oder die Zeit (Tv) vorgegeben, und die Kamera stellt dann die zur korrekten Belichtung notwendigen anderen Parameter ein, wobei man den ISO-Wert entweder fest einstellen oder aber innerhalb eines definierten Spielraums (Auto-ISO) festlegen kann.
Ich selbst fotografiere als Standard-Einstellung zu 90% im
Av-Modus (Zeitautomatik oder Blendenvorwahl), d. h. ich gebe die Blende vor, und die Kamera wählt dann die für eine korrekte Belichtung zugehörige Zeit aus. Die Kamera berücksichtigt hier auch das verwendeten Objektiv (sofern dieses seine Brennweite an die Kamera melden kann), wählt also bei Objektiven mit langer Brennweite (Tele-Objektive) eine relativ kurze Belichtungszeit, um Verwacklungen vorzubeugen.
Der Av-Modus hat den Vorteil, dass ich mit dem Einstellen der Blende Einflussmöglichkeiten auf eines der wichtigsten gestalterischen Möglichkeiten einer Kamera habe, nämlich auf das Freistellen eines Objektes vom Hintergrund (z. B. Person im Vordergrund scharf, Hintergrund unscharf). Je kleiner die Blendenzahl (je offener die Blende), desto mehr Freistellungspotenzial.
Beim Av-Modus sollte man immer auch im Sucher einen Blick auf die von der Kamera eingestellte Belichtungszeit haben, um abhängig davon, ob man statische oder bewegte Motive aufnimmt, korrigierend eingreifen zu können.
Ich habe also bei mir auf dem hinteren Einstellrad im Av-Modus die Einstellung der Blende, auf das vordere Rad habe ich die ISO-Einstellung gelegt.
Ist der von der Kamera angezeigte ISO-Wert zu hoch, kann ich hier meine ISO-Automatik abschalten, in dem ich mit einem Dreh am vorderen Rad korrigierend eingreife. Ein Druck auf den „grünen Knopf“ schaltet schnell wieder zur ISO-Automatik zurück.
Der
Tv-Modus (Blendenautomatik oder Zeitvorwahl) eignet sich als Standard-Einstellung für Fotografen, die vorwiegend bewegte Motive aufnehmen, hier stellt man die Zeit selbst ein und die Kamera wählt dann die zugehörige Blende nebst ISO-Wert. Auch hier kann man sich die ISO-Einstellung auf das vordere Rad legen.
Tipp: Es empfiehlt sich,
seine Standard-Einstellung als „Standard“ auf einen der vorhandenen User-Modi zu legen, dann kann man, falls man für spezielle Aufnahmesituationen Einstellungen verändert hat, schnell wieder zum Standard zurück.
Es gibt auch Fotografen, die mit dem
P-Modus (Programm-Modus) fotografieren, aber damit habe ich persönlich keine Erfahrung, als Anfänger würde ich grundsätzlich den Av-Modus empfehlen.
Noch ein Wort zur
Belichtungsmessmethode:
Hier kann man wählen zwischen
Mehrfeld-, mittenbetonter und Spot-Messung!
Mehrfeldmessung bezieht, wie der Name schon sagt, das gesamte Motiv im Sucher in die Belichtungsmessung mit ein. Sie eignet sich bevorzugt für Landschaftsaufnahmen, bei der das gesamte Bild ausgewogen homogen belichtet sein soll.
Die
mittenbetonte Messung geht davon aus, dass sich oft das Hauptmotiv eines Bildes eher im Mittenbereich befindet, daher wird dieser Bereich bei der Berechnung der Belichtung bevorzugt gewichtet. Diese Messmethode benutze ich hauptsächlich bei der Mehrzahl meiner Aufnahmen.
Die
Spot- oder Punktmessung gewichtet nur einen kleinen Bereich in der Mitte des Suchers bei der Belichtungsmessung. Man verwendet diese Messmethode, wenn es einem bei großen Helligkeitsunterschieden darauf ankommt, ein bestimmtes Detail im Bild korrekt zu belichten. Man sollte als Anfänger diese Methode eher nicht verwenden bzw. vorher ausprobieren und wissen, was man tut, sonst kann man schnell vom Ergebnis der Bilder enttäuscht sein.
Und immer daran denken:
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und die ersten 10 000 Aufnahmen sind die Schlechtesten. Also üben, ausprobieren und Spaß haben und nicht gleich enttäuscht sein.
Gut Licht!
Möchte mich hiermit einmal bei allen bedanken die uns Anfängern hier tatkräftig zur seite stehen
. Habe irgendwie unschärfe probleme mit meiner Kamera
. War auch schon nah dran sie wieder zu verkaufen
- aber dank euch beiße ich die Zähne zusammen und lese mich tapfer weiter durch.