zeitlos hat geschrieben:
Ich habe seit längerem ein Sigma 105mm 2.8
Dieses nutze ich so gut wie gar nicht (hab derzeit einfach zu wenig Zeit zum Fotografieren...). Dennoch möchte ich irgendwann mal wieder, wenn's geht, mit Makros anfangen. Bisher hab ich nur einmal bisschen rumgespielt (hab so nen Macro-Workshop mitgemacht)
http://www.flickr.com/photos/the-living ... 380278965/.
Das finde ich schon mal sehr erstaunlich dass ein User- egal welcher Marke, sich nicht zu schade dafür ist an einem diesbezüglichen Workshop teilzunehmen- hierfür gebührt dir von meiner Seite schon mal Respekt.
Makro/ Nahaufnahmen sind und waren in der Fotografie immer schon ein ganz besonderes Aufgabengebiet welches sich über das Normalmaß hinaus, aufgrund besonderer physikalischen Gesetzmäßigkeiten befasst, und damit etwas Besonderes war.
Sind Normalaufnahmen bereits diesen Gesetzen unterworfen so trifft dies auf die Nah/Makro und Mikrofotografie in besonderem Maße zu.
Ich weiß nicht wie man diese Leidenschaft wirklich nennen soll. Liebe zu kleinen Dingen und Details muss man aber definitiv mitbringen denn nur dann ist man bereit sich über das Normalmaß mit dieser Thematik zu beschäftigen- hier heißt es fast nochmals zur Schule gehen und sich, nenn es mal umschrieben, mit den Eigentümlichkeiten auseinanderzusetzen.
Ebenfalls ganz wesentlich für dieses Genre ist die Bereitschaft Zeit und ganz wichtig Geduld aufzubringen.
Misserfolge, bis man wirklich vernünftige und immer wieder reproduzierbare Ergebnisse erlangt, sind in der Anfangszeit an der Tagesordnung.
Hier heißt es durchhalten und es immer wieder aufs Neue zu versuchen- da ich weiß wovon ich rede sei den Neulingen, die sich mit dieser Aufnahmeart beschäftigen wollen versichert, es ist zu lernen man muss nur den Willen, die Zeit und Geduld aufbringen etwas dafür zu tun.
zeitlos hat geschrieben:
Ich überlege gerade, ob ich das Sigma nicht verkaufe und mir dafür ein Pentax 100mm 2.8 WR hole. Weil's kleiner und leichter ist (dazu noch wetterfest => gerade davon verspreche ich mir gute Aufnahmen, weil man dann auch mal außergewöhnlichere Sachen machen könnte, Makro im Regen usw. => ob das ne gute, praxisnahe Idee ist, weiß ich aber nicht ).
Hierzu folgendes- frage dich doch erstmal, ob du überhaupt bereit bist die Zeit und auch die anderen für dieses Aufgabengebiet erforderlichen Notwendigkeiten zu erbringen- dann würde ich erst entscheiden ob ich überhaupt einen Sinn darin erkenne das Objektiv zu wechseln um mir ein anderes anzuschaffen.
Überbewerte bitte nicht die WR- Funktion.
In der Realität stellt sich nämlich heraus, dass man weitaus weniger Aufnahmen im Regen oder bei sonst widrigen Witterungsverhältnissen macht als man glaubt.
Ich Fotografiere seit knapp 40 Jahren im Nah-Makrobereich und ca. 99% meiner Aufnahmen wurden nicht im Regen gemacht- die Wenigsten sind dazu bereit sich bei nassem Untergrund in den Dreck zu legen (ich mache es wenn notwendig- habe dazu aber auch die entsprechenden Hilfsmittel dabei).
Ich würde an deiner Stelle wirklich erst abchecken ob sich’s für dich lohnt das Objektiv zu wechseln- ich selbst hatte bislang die 50er und 70er DG Makros von Sigma und war äußerst zufrieden, insbesondere mit der 70er Ausführung- mein Wechsel aufs PENTAX FA 2,8/100mm hat einen ganz besonderen, privat bedingten Hintergrund.
zeitlos hat geschrieben:
Nur: ich frage mich, ob es nicht vielleicht auch reichen würde, eine manuelle Makrolinse zu kaufen, wenn man das Objektiv wirklich nur für Makros nutzen möchte! Anders gesagt, so wie ich das auch in dem Workshop verstanden habe, fotografiert man im Makrobereich wohl fast zu 100% eh immer manuell.... richtig?
Es ist tatsächlich so, dass ICH überwiegend in und mit manueller Einstellung und Catch-In-Fokus fotografiere- natürlich wiederum abhängig vom Objekt- es gibt Objekte wie Blumen/Blüten und zig andere Details die mir nicht weglaufen- da nutze ich Catch-In- bei den etwas unruhigeren Geistern nutze ich dann den AF obwohl es auch Insekten gibt die einfach mal, wenn man ihre Fluchtdistanz nicht unterschreitet einfach mal sitzen bleiben.
Hier ist man natürlich ganz klar mit einer längeren Linse im Vorteil- ist einfach Erfahrung- mit einem 35er/50er Makro ist man da schon bei einer gewissen Insektenart auf dem Verliererposten.
zeitlos hat geschrieben:
Wozu also dann den AF? Klar, wenn man die Linse auch sonst noch im Alltag benutzt ist das gut, aber wer sie nur für Makro nutzen möchte, so wie ich... für Portraits usw. hab ich ja das 77er oder das 50-135mm und auch noch(!) das 85er 1.4 von Sigma.
Vergiss nicht, das die Makros ganz speziell für Nahabbildungen gerechnete Objektive sind- ein Makro kannst gut und gerne für Portraits nutzen, eine 100er Normallinse wird nie die Abbildungsleistung eines speziellen Makros erreichen- ist einfach Fakt, weil physikalisches Gesetz.
zeitlos hat geschrieben:
Ergo: Ist es ne gute Idee, das sigma 105 abzugeben und mir dafür ein manuelles Makroobjektiv zu kaufen? Das dürfte ja deutlich günstiger sein!
Die zweite Frage, die sich daran anschließt: gibt es überhaupt eine manuelle Makro-Linse, die es in Sachen Abbildungsqualität ungefähr mit dem Sigma 105 oder eben dem Pentax 105 aufnehmen könnte oder ist man damit auf verlorenem Posten? Vielleicht hat ja da jemand einen Tipp für mich.
Wie vorab beschrieben nicht unbedingt im ersten Moment eine gute Idee.
zeitlos hat geschrieben:
P.S. noch ne Anmerkung. Eigentlich braucht man ja nicht mal was sonderlich lichtstarkes, weil man eh oft abblendet, oder? Der Typ vom Workshop meinte, die Lichtstärke braucht man eher dafür, wenn man mit Verlängerungen usw. arbeitet...
Hier irrst ein wenig- zum Scharf stellen ists schon von Vorteil ob ich bei 2,8 den von mir anvisierten Aufnahmebereich definieren kann oder nicht.
Letztendlich gilt auch in der Makrofotografie der Grundsatz> 1/3 nach vorne und 2/3 nach hinten, auch wenn wir uns hier im Millimeterbereich bewegen- also, wenn ich das erste Kriterium erfolgreich absolviere dann habe ich so halbwegs die Gewissheit das mein Objekt, natürlich in Abhängigkeit weiterer Faktoren> wie Licht- VZ und F- Größe, scharf abgebildet ist.
So, dies mal von meiner Seite zum Thema
LG
Ernst