Funktion der Blendensteurung via einem Solenoid (in Verbindung mit Spiegel und Verschluss):(Pentax *ist-D-Serie, K100D, K200D, K10D, K20D, K-m, K-x, K-r, K30/50/500, K-S1, K-S2, K-70) Genaueres über die Entwicklungsgeschichte des Solenoids bei Pentax
Da immer wieder mal über die Funktionsweise des Solenoids in Pentax DSLRs gefragt wird, hier nochmals ein Versuch,
das genauer zu erklären.
Ich möchte alle bitten, hier keine weitere Grundsatzdiskussion zu beginnen, ob ein Solenoid auch als Magnetschalter, Hubmagnet o.ä. bezeichnet werden kann, die Bezeichung "monostabiler Bügel-Hubmagnet" käme wohl am nähesten.
Pentax gab dem Teil von Anfang an (im Patent!) den Namen Solenoid, was dem Namen des Erfinders auch entspricht.Funktionsweise:Sobald ein Objektiv an den Body montiert wird, werden Blendenhebel vom Objektiv und Blendenhebel der Kamera miteinander gekoppelt. Das geschieht natürlich offenblendig, da man ein helles Sucherbild benötigt.
Der Blendenhebel in der Kamera wird durch eine Feder in Position gehalten.
Sobald das Objektiv an die Kamera montiert wird, hält diese Feder die Blende offen.
Will man nun ein Bild aufnehmen, lässt die Federspannung nach und die Blende schliesst auf den Arbeitswert. Diese Bewegung wird von einem optischen Sensor gemessen. Sie wird entsprechend den gewählten Blendenwerte unterbrochen (Entfernungsabschnitte auf dem Rädchen, das im optischen Sensor sitzt). Der Anker des Solenoids wird frei, das die Feder heraus schnellen lässt:
Das geschieht, indem die beiden Spulen des Solenoids in diesem Moment eine Spannung von 7.2V/DC bekommen, das erzeugt eine magnetische Induktion, die die magnetische Kraft des Permanentmagneten, der den Anker in der angezogenen Position hält, aufhebt. Diese Bewegung des Ankers verhindert, dass sich die Blende weiter schliesst sondern im vorgewählten Arbeitsbereich bleibt.
Hängt der Anker aber fest, dann schliesst die Blende völlig: Unterbelichtung!
Somit:Beim Drücken des Auslösers klappt der Spiegel hoch. Das Solenoid ist damit synchronisiert, aber natürlich nur bei Objektiven ohne Blendenring oder solchen mit und auf A-Stellung und in Modi wo die Blende gemessen wird (also nicht im M-Modus und voreingestellter Blende)
Das Solenoid betätigt den Blendenhebel nicht direkt sondern ein daneben liegendes Zahnradgetriebe verbunden mit dem optischen Sensor. So wird nun der in der Kamera befindliche Blendenhebel aktiviert, es erfolgt eine exakte Einstellung der Blende, die schliesst sich im Objektiv entsprechend. Sobald sich die Blende in Arbeitsstellung befindet, wird der nachgeordnete Verschluss aktiviert!
Hängt das Solenoid fest, dann kann es die Objektivblende nicht in Arbeitsstellung bringen, dessen Blende schliesst beim Auslösen völlig, z.B. f22 oder f32, je nach Objektiv.
Deshalb werden Aufnahmen offenblendig unterbelichtet, je nach Blendenwert in Stufen:
Bei Offenblende extreme Unterbelichtung und dann stufenweise "heller werdend", erst bei ganz geschlossener Blende bekommt man eine korrekte Belichtung, da hier das Solenoid nicht arbeitet.
Im Liveview-Modus verhält sich das ganze bei festhängendem Solenoid etwas anders:Beim Drücken der Liveview-Taste klappt der Spiegel hoch um direkt auf dem LCD Bildschirm betrachten zu können, was man ablichten möchte. Im Moment des Auslösens klappt der Spiegel zu. Da das Anheben des Spiegels viel Akkupower benötigt, wird dieses Reservoir (in milli-Ampere) nun frei, es entsteht was man im englischen "surge-power" nennet, Strom kann besser fliessen. Diese plötzlich frei gewordene Akkukraft ermöglich dem Solenoid nun doch zu schalten, zumindest eine Zeitlang, irgendwann hängt es auch da so fest dass auch Liveview-Aufnahmen überhaupt nicht mehr möglich werden.
Diese Aufnahmen sind aber trotzdem fehlbelichtet. Man kann das daran erkennen, dass das Objektiv bei funktionierendem Solenoid die Blende auf f4,0 einstellt. So wird in LV bei den Pentax Einsteigerkameras gemessen, die K5 beispielsweise ändert in LV die Blende entsprechend den gewählten Einstellungen, ist variabel!
Hängt das Solenoid, geht die Blende aber statt auf f4,0 ganz zu, beispielsweise f22 oder f32.
Entsprechend wird auch gemessen, was man an den EXIF-Daten gut erkennen kann.
Wird die grüne Taste (oder AE-L bei älteren Pentaxen) gedrückt, schliesst die Blende durch beide Mechanismen, also Blendensteuerung UND Spiegelauslösung, die durch den Optokoppler synchronisiert werden. Die Kamera misst die passende Belichtungszeit, wird dann ausgelöst, kommen beide Mechanismen in Aktion. Im M-Modus mit voreingestellter Blende aber eben ohne das Solenoid.