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Verständnisfehler Gegenlichtaufnahme
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Autor:  User_10170 [ Mo 11. Nov 2019, 21:35 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Verständnisfehler Gegenlichtaufnahme

th. hat geschrieben:
PS. mit ABSC, verwende auch ich meist blende 11 für Landschaften, in AusnahmeFällen dann schon mal bis max. blende 16.
th. hat geschrieben:
Kommt auf deine Kamera objektiv Kombi an.

ABS ist für uns Motorradfahrer in dieser Jahreszeit eine feine Sache, aber was ist ABSC? :lol:

th. hat geschrieben:
Kommt auf deine Kamera objektiv Kombi an.

Nö. Kommt auf den Pupillendurchmesser (Blendendurchmesser, aber das muss nicht immer dasselbe ergeben) im abgeblendeten Objektiv in Millimetern an. Der ist Brennweite dividiert durch Blende - und zwar die echte Brennweite, nicht die, die durch Umrechnung mit dem Crop-Faktor von den Kameraverkäufern und ihren Speichelleckern in Fake-Testberichten genannt wird. So um vier Millimeter ist nix, zweistellige Millimeter (Blende 8 bei einem 80-mm-Mittelformat-Objektiv) ist gesellschaftsfähig ;)

Und dann natürlich auf das, was man zu dulden bereit ist. Was kratzt mich ein Unschärfekreis von 1/10 mm bei einer 6x9 Kamera. Insofern hast Du natürlich doch recht :thumbup:

Autor:  th. [ Di 12. Nov 2019, 01:25 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Verständnisfehler Gegenlichtaufnahme

Ja sorry hab ich mich halt vertippt :oops: sollte natürlich APS-C heissen.

Autor:  User_10170 [ Di 12. Nov 2019, 08:01 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Verständnisfehler Gegenlichtaufnahme

Weiß ich, warst nur ein willkommenes Opfer ;)

Wichtig war mir aber, den Beugungskram mit meinem vermeintlichen Wissen etwas mehr klarzustellen. Heute, in einem Zeitalter, wo schon die Hersteller ihre Brennweiten fiktiv (multipliziert mit dem Crop-Faktor) angeben, kann es nicht schaden, um die Berechnungsmethoden zu wissen.
Wo jemand nun die Grenze setzt, bis zu der er Beugungsunschärfe dulden mag, sei jedem selber überlassen. Soll doch irgendwer mit der Lupe drangehen und "Ha! das war Blende 22!" schreien, mir ist das lieber, als etwa bei eine Nahaufnahme nur einen kleinen Bereich scharf zu haben.

(Selbst-)kritisch hinterfragt: ein APS-C Normalobjektiv von 30mm physischer Brennweite hat bei Blende 8 einen Durchmesser von weniger als vier Millimetern (30 dividiert durch acht) und Blende 8 wird an so einer Kamera als durchaus gängig und normal angesehen. Bei der langen Brennweite, die der Thread-Eröffner genommen hat, kommen auch vier Millimeter heraus und alles schreit "Beugungsunschärfe!!!", auch ich. Aber warten wir mal ab, ob er nochmal klarstellt, was eigentlich sein Haupt-Problem ist, die Frage nach mangelnder Schärfentiefe passt irgendwie nicht und bei Internet-Größe kann ich auch keine allgemeine Unschärfe erkennen.

Autor:  Harrynator [ Di 12. Nov 2019, 09:38 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Verständnisfehler Gegenlichtaufnahme

wegmitdensternchen hat geschrieben:
Wichtig war mir aber, den Beugungskram mit meinem vermeintlichen Wissen etwas mehr klarzustellen.

[..]

(Selbst-)kritisch hinterfragt: ein APS-C Normalobjektiv von 30mm physischer Brennweite hat bei Blende 8 einen Durchmesser von weniger als vier Millimetern (30 dividiert durch acht) und Blende 8 wird an so einer Kamera als durchaus gängig und normal angesehen. Bei der langen Brennweite, die der Thread-Eröffner genommen hat, kommen auch vier Millimeter heraus und alles schreit "Beugungsunschärfe!!!", auch ich. Aber warten wir mal ab, ob er nochmal klarstellt, was eigentlich sein Haupt-Problem ist, die Frage nach mangelnder Schärfentiefe passt irgendwie nicht und bei Internet-Größe kann ich auch keine allgemeine Unschärfe erkennen.


Jein. Vermeintliches Wissen trifft es ganz gut.

Das Ganze ist prinzipiell schon noch etwas komplizierter. Natürlich hängt die Beugungsunschärfe vom Durchmesser der Pupille ab, aber auch die Brennweite spielt hier zusätzlich noch mit rein. Kurz gesagt, bei langen Brennweiten braucht man einen größeren Pupillendurchmesser um das gleiche Beugungsscheibchen zu erreichen.

Das Beugungsscheiben ist die Scheibe die entsteht wenn ein Punkt mit einer Linse abgebildet wird. Je größer dieses Scheibchen wird, desto weniger können feine Details aufgelöst werden.

Als Faustregel wird gerne folgende Formel verwendet (bei Abbildung aus dem Unendlichen mit einer Linse der Brennweite f und dem Durchmesser D der Linse/Pupille):

Durchmesser des Beugungsscheibchens ~ 1 micrometer * f / D
Man sieht also, dass ein größerer Pupillendurchmesser das Beugungsscheiben reduziert, aber die Brennweite spielt hier auch eine Rolle! Du hast oben ja selbst shcon geschrieben, dass der zusammen Blendezahl = Brennweite / Pupille ist. Mit der Blendenzahl k finde ich also:

Durchmesser des Beugungsscheibchens ~ 1 micrometer * k
Wir haben also erfolgreich die Gleichung allein auf die Blendenzahl reduziert. Die Blendenzahl mag zwar unterschiedliche große Pupillendurchmesser bei verschiedenen Brennweiten zur Folge haben, aber für die tatsächliche Begungsunschärfe ist nur die Blendenzahl relevant. Es hat also schon seine Gründe warum man in der Praxis die Blendenzahl verwendet.

Und jetzt sieht man auch, warum bei Blende 8 noch niemand Beugungsunschärfe! brüllt, aber bei Blende 32 schon.
Letztendlich hängt das jetzt alles noch vom Pixelabstand auf dem Sensor ab. Große Sensoren führen zu einem größeren Abstand ziwschen den Pixeln und "vertragen" daher natürlich größere Blendenzahlen während kleine Sensoren (z.B. in Handys) schon ab Blende 2 Beugungsunschärfe zeigen können...

Autor:  User_10170 [ Di 12. Nov 2019, 10:09 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Verständnisfehler Gegenlichtaufnahme

Ich warte dann auf meinen Pentaxianer-Orden ;) . Ich habe mit meinem Erklärungsversuch einen Beitrag hervorgelockt, von jemandem, der's exakt weiß. Danke, und ich denke, so funktioniert Forum at its best :) .

Autor:  Papa_Joerg [ Di 12. Nov 2019, 13:55 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Verständnisfehler Gegenlichtaufnahme

Also, ich finden die Aufnahme eigentlich trotz allem recht scharf. Die zu kleine Blendenöffnung wurde ja schon erwähnt, selbst bei optimaler Blende wird es aber m.E. aufgrund des Motivs nicht viel schärfer. Die Überstrahlungen an den feinen Strukturen sind typisch für Gegenlichtaufnahmen und m.E. nicht zu vermeiden. Bei einer Aufnahmeentfernung von etwa 3 km an einem schönen Abend sind außerdem ordentliche Mengen von Staub zwischen Horizont und Fotografen, die das in Richtung Kamera fallende Licht noch zusätzlich streuen.
Angesichts dessen finde ich die Schärfe am Horizont eigentlich ganz gut.

Autor:  pixiac [ Di 12. Nov 2019, 14:55 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Verständnisfehler Gegenlichtaufnahme

Vieles schon gesagt! :ja:

1.) Schärfe: Dieses Bild hat keine nahen Vordergrundelemente, du musst also nicht mit maximaler Blende ran. Blende 8-11 auf die Häuser scharf stellen reicht völlig.
2.) ISO: Würde ich, wie geschehen, möglichst weit unten behalten, umso höher der Dynamikumfang der RAW Datei.
3.) Belichtung/Histogramm/HDR usw.: Ein Bild (das erste) mache ich unter solchen Bedingungen immer mit einer "roten Spitze" auf der rechten Histogrammseite. Sprich, im JPEG fressen die hellen Stellen leicht aus, die Überbelichtungswarnung meckert. Das RAW kann hier aber etwas mehr ab. Ich mache das immer so, dass das LV Histogramm so gerade oben anstößt, oder leicht darunter.
Wenn der Dynamikumfang der Szene so hoch ist, dass große Bereiche im Schwarz absaufen, mache ich eine manuelle Belichtungsreihe. Vollmanuell! Fester Weißabgleich, manueller Fokus. mir reichen da immer zwei Bilder, eins ein bisschen unter, eins ein bisschen überbelichtet. Zu mehr fehlt mir die Geduld beim Überblenden. ')
Trotzdem schnappe ich mit am Rechner immer erst die Einzelaufnahme und in 90% der Fälle bin ich fein damit! Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass ich mir diesen Workaround erst mit der K-1 angewöhnt habe. Aber ich war auch schon bei der K-3 immer sehr zufrieden mit der Schattenaufhellung! Zur Not einmal danach mit Dfine2 das Rauschen in den dunklen Bereichen weg, fertig!

Autor:  blafaselblub57 [ Mi 13. Nov 2019, 00:18 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Verständnisfehler Gegenlichtaufnahme

:ja: wird Zeit Euch allen erstmal herzlich für die Tipps und Eure Sichtweisen zu danken. Mal mein Fazit, falsche Blende als erstes und vielleicht das wichtigstes Manko bei diesem Bild von mir.
Beugungsunschärfe, jetzt das erste mal gehört und hoffe es verstanden zu haben. Bitte nicht missverstehen, da viele Hilfe anbieten, Frank seine Erklärung hilft meinen Nichtwissen auf die Sprünge. Lieben Dank an Euch. :hat: :cheers:

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