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BeitragVerfasst: Mi 6. Mai 2020, 21:36 
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Registriert: Do 26. Apr 2018, 17:40
Beiträge: 1450
Wohnort: Sindelfingen
Ich trage schon fast mein ganzes Leben eine Brille, und bei jeder neuen Brille kommen die Optiker mit irgendeiner tollen (und oftmals teuren) Neuheit, für die sie dich begeistern wollen.

Dieses Jahr war das der Blaulichtfilter, der die Netzhaut vor Schädigungen durch exzessives Bildschirmarbeiten schützen soll. Klingt gut, meine Arbeit findet zu einem Gutteil (und dazu auch die private Bildbearbeitung) am Monitor statt. Die Erkenntnis hinter diesem Filter: LEDs strahlen sehr stark im Bereich um die 440 nm, und diese Wellenlänge verursacht Netzhautschäden. Meine Augen sind mir wichtig - ich habe den Filter also dazugebucht.

Als ich meine neue Brille in den Händen hielt, erwies sich der angeblich kaum wahrnehmbare Filter als doch recht augenfällig: in Form eines bläulich-violetten Schimmers und eines gelberen Bildes beim Blick durch die Brille. So als hätte jemand den Weißabgleich etwas in Richtung "wärmer" verschoben.

Seither hadere ich mit der Frage, ob der Augenschutz gleichzeitig auch meine Fähigkeit zu vernünftiger Bildbearbeitung versaut hat. (Sofortmaßnahme: Neukalibrierung des Monitors mit der Brille zwischen Bildschirm und Spyder).

Nun die Frage: was sind eure Erfahrungen mit so einem Filter? Stört der beim Fotografieren oder Postprocessing? Habt ihr gute Erfahrungen gemacht? Ich hoffe auf erhellende Meinungen!

Zur Verdeutlichung hier zwei Bilder:

Bild

Bild

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Gruß, Alex


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BeitragVerfasst: Do 7. Mai 2020, 06:15 
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Registriert: So 27. Nov 2016, 11:57
Beiträge: 717
Wohnort: GAP
Hoi,

ich stand letztes Jahr vor der selben Frage und habe mich für den Filter entschieden. Bildbearbeitung / Bildbewertung macht nur einen Bruchteil meiner Bildschirmzeit aus. Der andere Grund war, ich bin Kurzsichtig und benötige die Brille nicht unbedingt für die Bildschirmarbeit. Das bedeutet wenn ich Bilder bewerten oder bearbeiten möchte setze ich die Brille auch mal gerne ab. Der Gedankengang (oh das Bild ist aber gelb, ah ich hab die Brille noch auf) funktioniert zu meiner Überraschung auch noch sehr gut.

Mit Brille absetzten funktioniert bei mir ganz gut, weniger funktioniert es, sich an den Nightshift-Modus zu erinnern. Also dass sich Anzeigegeräte am Abend/Nacht rötlichere Bilder produzieren als am Tag.

Ob der Effekt was bringt, kann ich für mich schwer beantworten, da meine neue Brille in Ihrer Gesamtheit angenehmer zum tragen ist wie Ihre Vorgängerin. Aber an ein "oh heute brennen mir aber die Augen" kann ich mich jetzt bewusst nicht erinnern.

Es ist die individuelle Entscheidung was besser in deinen Workflow passt. An den Gelbstich gewöhnt man sich schnell und er ist auch nicht so krass wie bei einer Skibrille. D.h. das Auge schaltet auch recht schnell auf "ohne Brille" um.

_________________
Natürlich bin ich auch auf und
und eine persönliche Website gibt es auch, die


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BeitragVerfasst: Do 7. Mai 2020, 07:21 
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Registriert: Di 18. Sep 2018, 14:40
Beiträge: 566
Wohnort: Nähe Legoland
Ich trage seit 30 Jahren eine Brille und arbeite noch länger an Bildschirmen.

Bei meiner vorletzten Brille habe ich mich auch für den Gelbfilter entschieden, kann man ja mal ausprobieren. Leider wird das blaue Licht nicht absorbiert, sondern reflektiert. Das heißt, wenn von hinten ungünstig Licht auf die Brille fällt, spiegelt sich der Blauanteil an den Rändern des Brillenglas, bis hin zur Blendung in den Randbereichen der Brille. Mich hat das so gestört, dass die nächste Brille den Blaufilter nicht mehr hatte. Ich muß noch anmerken, es handelte sich nur um eine Bildschirmbrille, nur bei einer solchen würde ich den Filter überhaupt in Erwägung ziehen. Bei Ganztagesbrillen kann ich nur davon abraten.

Grundsätzlich adaptiert das Gehirn Farbfilter in der Brille, an die Färbung gewöhnt man sich also innerhalb von Minuten. Ob daraus merkliche Probleme bei farbkritischen Anwendungen entstehen, kann ich allerdings nicht sagen. Ich arbeite am Bildschirm hauptsächlich mit Officeprogrammen.

Meine Optiker hat übrigens nicht behauptet, dass das blaue Licht eine schädigende Wirkung auf die Netzhaut o.ä. hat. Er hat nur von Ermüdung gesprochen. Der gleichbleibende Abstand und unscharfe Monitoren sind bei der Bildschirmarbeit das Hauptproblem. Also, Fotos machen und nicht Fotos bearbeiten! ')

EDIT: Habe gerade noch einen interessanten Link zum Schädigungspotential gefunden. https://www.komnet.nrw.de/_sitetools/dialog/42504


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BeitragVerfasst: Fr 8. Mai 2020, 21:15 
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Registriert: Mi 4. Jun 2014, 20:56
Beiträge: 1095
Das Auge gewöhnt sich an unterschiedliche Lichtfarben. Wir sehen Weiß immer als Weiß, auch wenn es Mondlicht (grün), Abendsonne (Gelb) Mittas gs im Süden (Blau) oder Glühlampenlicht (orange) ist. Welche Brille Du trägst ist egal, solange du sie nur lange genug trägst.

_________________
Liebe Grüße
Joe


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BeitragVerfasst: Fr 8. Mai 2020, 23:52 
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Registriert: Fr 4. Dez 2015, 01:36
Beiträge: 1418
Wohnort: Leipzig
laerche11 hat geschrieben:
Das Auge gewöhnt sich an unterschiedliche Lichtfarben. Wir sehen Weiß immer als Weiß, auch wenn es Mondlicht (grün), Abendsonne (Gelb) Mittas gs im Süden (Blau) oder Glühlampenlicht (orange) ist. Welche Brille Du trägst ist egal, solange du sie nur lange genug trägst.


Bei der Betrachtung verschiedener Gegenstände wird es geben. D.h. Gegenstände, die farblich ohne die Brille gleich aussehen, können mit Brille unterschiedliche Farbeindrücke erzeugen. Das liegt daran, dass unsere Farbrezeptoren breitbandig sind. Die Emissionsspektren der Gegenstände können daher unterschiedlich ausfallen und trotzdem gleich wahrgenommen werden. Emittiert nun ein Gegenstand Licht mehr im langwelligeren Blaubereich (in Richtung türkis), der zweite aber mehr im kurzweiligeren (in Richtung Violett), so wird beim zweiten der Blauanteil durch die Brille eher stärker herausgefiltert werden, so dass der zweite Gegenstand jetzt weniger blau wirkt als der erste.

Am Bildschirm spielt das erst einmal keine Rolle, weil die Farben aus verschieden hellen RGB-Anteilen mit jeweils konstantem Spektrum gemischt werden. Nimmt man jedoch das Umgebungslicht hinzu, was insbesondere als Kunstlicht häufig deutlich niedrigere Farbtemperaturen aufweist und reale Gegenstände beleuchtet, lässt sich eine leichte Veränderung im Farbeindruck nicht ganz vermeiden. Da aber ohnehin die wenigsten von uns die Farbtemperaturen von Monitor und Umgebungslicht aufeinander abstimmen (können), wird es im Vergleich zu dieser großen Diskrepanz überhaupt nicht auffallen.

Ich habe mich gegen einen Filter entschieden und regele einfach am Monitor die Farbtemperatur herunter. Meine Beleuchtung hat 4000k und bei 5000k am Monitor sieht er noch bläulicher aus als meine weiße Wand, aber der Blauanteil sinkt ganz erheblich gegenüber der 6500K Werkseinstellung.

_________________
Gruß, Jens

(Wild-)Bienen und Beifang über's Jahr: , ,
bei flickr,


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BeitragVerfasst: So 10. Mai 2020, 09:39 
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@AndiKausG, @Papa_joerg, @laerche11 und @Jee: danke für Eure Meinungen, Erfahrungen und Informationen. Das hilft mir, diese Filterbeschichtung besser einzuordnen.

Im allwissenden Internet habe ich dazu noch diese interessante Studie gefunden:

Was ich für mich mitnehme:

-im Alltag erlebe ich weder weder besonders störende oder besonders vorteilhafte Effekte wegen des Filters. Der Kopf sorgt für den Weißabgleich, kein Farbstich.

- Der Nutzen von "wir filtern ein bißchen vom Problemlicht weg" ist meines Erachtens fraglich; das ist mehr Werbeargument als echte Problemlösung

- bei der Bildbearbeitung verunsichert mich der Filter. Ich hoffe, daß ihr meine Bilder so wahrnehmt, wie ich sie sehe. Und nicht farbstichig. Beweis offen.

- die nächste Brille wieder ohne Filter

_________________
Gruß, Alex


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BeitragVerfasst: So 10. Mai 2020, 13:08 
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Beiträge: 12330
https://www.youtube.com/watch?v=R6T_NCczXLY
Hier gibt es ganz gute Infos zum Hype - mal wissenschaftlich geprüft. Praktischer Nutzen demnach = null

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no religion


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