Ein Statement! Eine ultimative Antwort auf alle Fragen nach Grösse. Das Ende aller Diskussionen.
ok, ok, einfach meine für jeden entbehrliche und auch nicht nachgefragte Meinung
Eine Kamera von Format
Ich habe es getan. Obwohl ich mir die ganze Zeit immer wieder klargemacht habe, dass ich es ja gar nicht brauche. Ich habe ja alles, was ich will. Und dieses wenig mehr reizt mich nun wirklich nicht. Was sage ich, völlig überflüssig ist es. Zu spät. All die Gegenwehr war am Ende nicht von Erfolg gekrönt. Ich habe es getan.
Aber Moment. Ist es wirklich so, dass mir nichts fehlte. Ich versuche mal, es genau zu durchleuchten. Diese großartigen Erfinder in der Kameraindustrie haben etwas sehr besonderes geschafft. Die gesamte Technologie wird immer kleiner, aber die Ergebnisse, die damit erzielt werden können, werden immer besser. Und es ist wirklich so. Vor kurzem noch undenkbar, aber inzwischen werden komplette Werbekampagnen mit dem iphone produziert. Und das, obwohl jeder technisch ernsthafte Fotograf dabei nur die Nase rümpft. Den Betrachter, zu denen lustiger Weise auch eben jene Nase-rümpfenden Fototechniker gehören, stört es nicht. Im Gegenteil. Sie bemerken gar nicht, wie das, was sie betrachten, entstanden ist. Und ganz ehrlich, das ist doch das oberste Ziel. Das Bild zählt. Ob ich mir dabei den Ischias eingeklemmt habe, interessiert doch niemanden.
Wenn ich also für mich konstatiere, dass ich für mich keinen Vorteil in der Größe (hier des Bildsensors) sehe, so stimmt das weiterhin. Schon wie zu Zeiten des analogen Films habe ich sowohl mit kleinen Filmen als auch mit großen Filmen sowohl viel Murks, aber auch dann und wann etwas ansprechendes geschaffen. Am Ende war es immer das Bild.
Aber in einem Punkt bin ich doch eigen und dann kommt das Format doch auf einmal ganz anders daher. Ich bin bestimmt nicht der Grobmotoriker, der mit einer Schlagbohrmaschine ein Relief in eine chinesische Porzellantasse ritzen möchte. Aber trotzdem ist für mich jetzt der Punkt erreicht, in der es mir einfach keinen Spaß mehr macht, einen immer kleiner werdenden Kamerakorpus mehr oder weniger verkrampft in den Händen zu halten. Die Industrie hat das schnell erkannt und ersann die Batteriegriffe. Zum einen, weil diese Elektronikwinzlinge trotz ihrer Kleinheit einen riesengrossen Durst nach Strom haben. Aber vorrangig, weil man damit so wunderbar Geld verdienen kann. Jeder Kameratester schreibt ja brav und artig, dass sich das Gehäuse mit angesetztem Griff gleich viel besser bedienen lässt. Macht 350 Euro. Aber es gibt sie noch. So ein paar Kameras, die nicht nur innere Größe zeigen. Sie zeigen auch im Gehäuse eine angenehme Größe. Und da ich gerne genau so etwas spüren möchte, habe ich für mich die Formatfrage entschieden.
Meine Bilder werden durch die neue Kamera nicht besser. Meine Technik erfährt keinen Turboschub. Ich kann auch nicht in neue Sphären aufbrechen, denn auch die neue kann nur Fotos machen. Aber für mich als jemanden, der einfach Spaß an dem Hobby hat, fängt der Spaß bei der Haptik an. Wenn es keinen Spaß macht, das Werkzeug zu bedienen, wird man es für sein Hobby auch nicht nutzen. Erfahren am eigenen Leib und für Abhilfe gesorgt. Und das ganze ohne diese irrwitzige Diskussion, warum etwas Grosses besser ist.
_________________ Ich habe den Herrn um nichts gebeten und in seiner unendlichen Güte hat er mir auch nichts gegeben.
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