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"Kann Technik rassistisch sein?"
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Autor:  moggafogga [ Do 31. Aug 2017, 08:27 ]
Betreff des Beitrags:  Re: "Kann Technik rassistisch sein?"

AndiBar hat geschrieben:
Ich verstehe das Gelächter ehrlich gesagt nicht so ganz.

Rassismus ist eine Ideologie, die Entwicklung von Filmmaterial wurde durch technische Begebenheiten und dem Wunsch nach Empfindlichkeit-/Dynamiksteigerung getrieben. Das auch heute noch weiß (oder genau genommen 18% grau) als Referenz dienen hat doch viel mehr mit unserem Farbempfinden zu tun. Wie sich da auch nur annähernd seriös ein Zusammenhang zwischen der Geschichte der Fotografie und Rassismus ergibt ist zumindest mir rätselhaft. Dann könnte man schon eher die Auswahl der abgebildeten Personen kritisieren.

Grüße, Martin

edit: genau genommen müsste in beiden Artikeln mehr darauf hingewiesen werden, dass sich die Kritik nicht an die Fotografie oder Physik an sich, sondern um die bewusste "Skin-colour balance" bei der Entwicklung von Filmmaterialien aller Art richtet. Wobei dieser Vorwurf des Rassismus dann genauso für den asiatischen Raum gelten würde. Die ursprüngliche Shirley-Card ist heute global gedacht (weltweite Bilderdienste) sicherlich ein überholtes Relikt. Im Nachhinein aber mittels eines reißerischen Artikels den Vorwurf zu machen, die Filmmaterialien und Entwickler seien ursprünglich nur für den angedachten Markt gemacht, halte ich aber für falsch und zu wenig differnziert. Für wen auch sonst? Wer entwickelt schon ein Produkt, wenn es dafür keinen Käufer gibt?

Einige Passagen der beiden Artikel scheinen aus folgender Veröffentlichung zu stammen:
--> http://www.cjc-online.ca/index.php/jour ... /view/2196

Autor:  AndiBar [ Do 31. Aug 2017, 11:26 ]
Betreff des Beitrags:  Re: "Kann Technik rassistisch sein?"

moggafogga hat geschrieben:
...
edit: genau genommen müsste in beiden Artikeln mehr darauf hingewiesen werden, dass sich die Kritik nicht an die Fotografie oder Physik an sich, sondern um die bewusste "Skin-colour balance" bei der Entwicklung von Filmmaterialien aller Art richtet.


Das ist halt der springende Punkt. Das dürre Geschreibsel vom Tagesspiegel wird dem Thema wirklich nicht gerecht, aber wenn man ein bisschen nachrecherchiert (danke für die weiterführende Quelle) ist das historisch eigentlich ganz interessant. Und wenn selbst heute noch verschiedenstfarbige Darstellungen von z.B. Beyoncé auf Magazincovern auftauchen, zeigt das ja auch, dass das eine Sicherheit im Umhang mit nicht-weißen Hauttönen teils immer noch nicht vorhanden ist. Ich finde das Thema eigentlich ganz spannend. :)

Autor:  waldbaer59 [ Do 31. Aug 2017, 13:06 ]
Betreff des Beitrags:  Re: "Kann Technik rassistisch sein?"

Selbst mit weißen Hauttönen ist mbMn keine Sicherheit auf korrekte Belichtung gegeben.
Eigentlich ist es in meinen Augen ganz einfach. Der Fotograf bestimmt, was für ihn am wichtigsten im Bild ist und richtet danach seine Belichtung und Tonwerte ein. Da selbst der sog. kaukasische Typ erhebliche Differenzierungen in den Hauttönen aufweisen kann, wird schon das nicht trivial.
Auch bei der sog. schwarzen Hautfarbe gibt es große Unterschiede von "Maron" bis sehr dunkel. Von den Mischformen und anderen Farbtönen ganz abgesehen. Irgendeine Gruppe ist immer außen vor...

Da finde ich es besser, der Fotograf arbeitet sich ein und entwickelt gute Profile /Preises, anstatt über die angeblich rassistische Fotoindustrie zu lamentieren.

In meinen Augen ist der Artikel albern...

Autor:  cougar [ Do 31. Aug 2017, 14:08 ]
Betreff des Beitrags:  Re: "Kann Technik rassistisch sein?"

beholder3 :clap: :2thumbs:

Autor:  Ranitomeya [ Do 31. Aug 2017, 16:15 ]
Betreff des Beitrags:  Re: "Kann Technik rassistisch sein?"

waldbaer59 hat geschrieben:
In meinen Augen ist der Artikel albern...

So ist es. Rassismus ist ein viel zu ernstes Thema, als dass man durch solch dumme Beiträge ungewollt ins Lächerliche ziehen muss. Rassismus in Hollywood oder der Filmindustrie im Allgemeinen ist sicher ein Thema mit vielen Facetten, das man lange diskutieren kann, aber dann bitte ordentlich.

Autor:  garovic [ Do 31. Aug 2017, 17:38 ]
Betreff des Beitrags:  Re: "Kann Technik rassistisch sein?"

Man muss sicherlich nicht die moralkeule schwingen, umgekehrt muss man auch nicht polemisch werden. Es geht ja darum, dass die Firmen ihre Technik ausschließlich an den Bedürfnissen der weißen Bevölkerung ausgerichtet haben. Für gewinnorientierte Unternehmen ist das erstmal in Ordnung, schließlich geht es darum, das wirtschaftliche überleben zu gewährleisten, in dem man seine zahlenden Kunden erreicht. Problematisch wird es in dem Artikel mit dem Beispiel von Polaroid und der Zusammenarbeit mit dem Apartheid Regime . Es gibt und gab offensichtlich durchaus technisch machbare Lösungen, Brauntöne besser fotografisch festzuhalten, allerdings nicht um schwarze Menschen als Konsumenten besser anzusprechen, sondern um sie besser mit ihren Pässen zu kontrollieren bzw. um Schokolade oder Möbel besser in Szene zu setzen. Das ist eine Form von rassismus, zwar nicht die schlimmste, aber in der Leugnung von Bedürfnissen einer bestimmten Bevölkerungsgruppe bzw. Konsumentengruppe nicht wegzudiskutieren.

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