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Frage zu Li-Io Akkus
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Autor:  Silaris [ Mo 20. Jul 2015, 12:58 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Frage zu Li-Io Akkus

Hannes hat recht, daher habe ich das ganze mal in neues Thema verschoben.

Autor:  DotM [ Mo 20. Jul 2015, 14:09 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Frage zu Li-Io Akkus

Li-Ionen Akkus haben gegenüber NiCd oder NiMh-Akkus eine andere Entladekurve: Zunächst sinkt die Spannung sehr schnell von der Ladeschlußspannung auf die Nennspannung. Die Nennspannung bleibt dann aber sehr lange fast konstant um dann zum Ende der Nennkapazität sehr schnell abzusinken. Aus diesem Grund kann man durch Spannungsmessung nur schlecht und ungenau auf den Ladezustand des Akkus schließen. Zeigt ein Akku die Nennspannung an, weiss man nicht wirklich wie voll er ist.
Die Gerätehersteller (hier Pentax) haben nun die Wahl: Entweder messen Sie die Spannung des Akkus und können so nur ungenau im mittleren Ladezustand die Restkapazität anzeigen, oder sie messen die verbrauchte Kapazität und können so relativ genau die Restkapazität anzeigen. Das setzt jedoch voraus, dass man immer weiss, welcher Akku eingelegt ist, welche aktuelle Kapazität er hat und auch wie alt er ist. Weiterhin muss eine Software ständig die veränderlichen Parameter anpassen (kalibrieren). Dieses Verfahren wird daher oft bei festverbauten Akkus verwendet, wo man davon ausgehen kann, dass der Akku nicht einfach zwischendurch ausgetauscht werden kann.
Bei Pentax wird das Meßverfahren anders sein (nehme ich stark an). Die Kamera weiss nicht, welcher Akku gerade eingesetzt ist und welchen Ladezustand, welche Gesamtkapazität und welches Alter der Akku hat. Daher bleibt nur das Messen der aktuellen Spannung und bestenfalls der Verlauf der Entladekurve. Gerade im halbvollen Zustand kann die Kamera aber nicht besonders genau die Kapaziät anzeigen (s.o.) und wird daher leicht zwischen etwas vollerer und etwas leererer Anzeige pendeln, wenn der Akku sich wieder etwas erholt hat.
Durch LV wird verhältnissmäßig viel Strom verbraucht, und die Batteriespannung kann dadurch etwas mehr in die Knie gehen. Die Kamera deutet das als größeren Kapazitätsverlust und die Anzeige geht schnell runter. Schaltet man die Kamera ab, erholt sie sich jedoch schnell und die Anzeige geht wieder nach oben.
Genauer wird die Anzeige dann zum Ende der Batteriekapazität. Die angezeigten Werte werden dann verläßlicher. Kurz vor Ende wird die Kamera dann rechtzeitig abschalten. Denn eine Tiefentladung bei Li-Io Akkus ist sehr schädlich und führt schnell zu irreversiblen Schäden. Jedes moderne Gerät (auch die Pentax) wird daher vor erreichen der Tiefentladespannung rechtzeitig abschalten.

Autor:  Alberto [ Mo 20. Jul 2015, 18:27 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Frage zu Li-Io Akkus

Sehr gut beschrieben. Ich habe nochmal im Internet gesucht und fand genau den von dir beschriebenen Verlauf der Entladespannung. Und ich bin sicher, dass die Kamerahersteller keine Messung und Integration des Entladestroms durchführen, sondern eine reine Spannungsmessung durchführen. Und dass die nicht viel aussagt, ist bekannt.

Ich habe mit meiner alten K200D mit eneloops – die eine ähnliche Entladekurve haben, bloss "niedriger" – die Erfahrung gemacht, dass zuweilen die Kamera "Akku leer" anzeigte und nichts mehr lief. Eine Viertelstunde später hatten sich die Akkus wieder erholt und sie zeigte "Akku halb" voll an und tat ihre Pflicht.

Was mache ich mit dieser Einsicht? Ersatzakkus? Den Batteriekorb, aber mit Lithium-Batterien? Die sind leichter als eneloops und entladen sich kaum noch. Ich habe gerade ein paar mehrere Jahre alte LI-Batterien gemessen, und die haben nicht nur eine Leerlauf-Spannung von über 1,67 V, sondern auch Power: Bei einem "Kurzschluss" mit einem 6-A-Strommesser messe ich über 5 A. Also so gut wie keine Entladung. Und die gibt es inzwischen mit einer Kapazität von 3.000 mAh.

Ist das nicht eine vernünftige Lösung für einen, der immer erst nachdenkt, ehe er abdrückt? Das ist ein Relikt aus der Filmzeit, wo jedes Bild einen Platz auf einem 36er-Film einnahm. Ich weiß noch nicht. Ich warte erstmal ab, wie sich der Originalakku schlägt.

Alberto

Autor:  lonee [ Di 21. Jul 2015, 13:52 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Frage zu Li-Io Akkus

Mach Dir keinen Kopf Alberto,
Einen oder zwei Reserveakkus, ggf. "NoName" und Du wirst Dein fotografisches Verhalten sicher schnell ändern.
Es ist einfach sooo prima nicht mehr an den Film und die Entwicklung desselben denken zu müssen!
Wenn der Batteriekorb mit normalen Batterien bestückt ist, liegen nur 1,5V pro Zelle an. Inwieweit die Kamera mit der Mehrspannung der Li-Batterien klar kommt, kann Dir wohl nur Pentax sagen. Ich habe bei meiner K-5II eh nur die Möglichkeit AA-Zellen mittels BG zu nutzen.
Ehrlich gesagt habe ich den Adapter nur für Notfälle im Rucksack. Ansonsten bin ich mit 4 Li-90 Akkus bei 2 Bodys für den Hausgebrauch ausreichen ausgestattet. Wenn ein BG für die K-3 dazukommt, wird's noch ein Akku mehr.
Die Frage ist natürlich auch wie viele Bilder Du so am Tage machst!? Ich habe bei der K-5II mit BG noch nie einen Ausfall wegen leerer Akkus gehabt (je 1 Akku im Body und BG). Zu Anfang hatte ich noch einen dritten Akku in der Hosentasche... seit Anfang 2014, also seit ich die 5er habe, nie gebraucht. Wenn ich nur mit der K-3II und kleinem Besteck unterwegs bin, ist der Reserveakku wieder dabei.

Btw. Strommessung ist aufwendiger und kostet auch Strom, daher wohl nur Spannungsmessung seitens des Herstellers.
Ich nutze diese Form von Kapazitätsverbrauchsmessung bei meinen Elektrofliegern.

Autor:  Alberto [ Di 21. Jul 2015, 16:31 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Frage zu Li-Io Akkus

Wahrscheinlich hast du recht. Das Gefummel mit dem Batteriekorb gefällt mir nicht so richtig. Und die Akkus sind einfach einzusetzen und auch nochmal leichter. Ich werde erstmal mit einem Zweitakku in Reserve anfangen und Erfahrungen sammeln. Ich habe die Kamera nun ein paar Tage eingeschaltet gelassen, die Spannung ist jetzt bei 7,05 V angekommen, sie zeigt rot, funktioniert aber immer noch. Lange kanns nicht mehr dauern, bis sie "Over" macht.

Alberto

Autor:  lonee [ Di 21. Jul 2015, 18:59 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Frage zu Li-Io Akkus

Wenn der Akku der Kamera zu leer wird, schaltet sie eh ab. Tiefer entladen solltest Du eh nicht, denn die Zellen mögen es gar nicht tiefentladen zu werden.
ich habe das nie nachgehalten aber um 300 Bilder gehen bei der K-5II locker mit einem Akku.
Ich muss allerdings dazu sagen das ich das Display meist abgeschaltet habe und nur äußerst selten den Blitz der K-5II nutze.
Ebenfalls habe ich Standby recht kurz eingestellt.

Wie weit ich mit der K-3II kommen habe ich noch nicht feststellen können, zudem ist meine K-3II aus einer der GPS-Modul-betroffenen Serienreihen; insofern weiß ich nicht ob jetzige Feststellungen der Serie allgemein entsprechen.
Was aber feststellbar war ist das die 3II mit GPS schon mehr als eine 5II am Akku nuckelt und den entsprechend schneller leert.

Anyway, jetzt hat man schon eine feine Kamera, dann soll diese auch vernünftig Ströme bekommen! :-)
Was jetzt das Thema Ersatzakku anbetrifft so gibt es hier auch einen Trööt.
Da kannst Du dann viele Meinungen zu den verschiedenen Akkus finden. Ich habe mich, allerdings durch die Familie subventioniert, für die Originale entschieden. Sind zwar im Vergleich erheblich teurer aber sie tun das was sie sollen und das ohne irgendwelche Auffälligkeiten.
Preiswerter sind natürlich Nachbauten, viele User scheinen mit solchen auch keine Probleme zu haben, sofern die Nachbauten in etwa das gleiche Gewicht wie die Originalen haben.

Autor:  Alberto [ Di 21. Jul 2015, 19:10 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Frage zu Li-Io Akkus

Für die Technikinteressierten: Ich habe mal die Kamera mehrere Tage eingeschaltet gelassen und die Anzeige beobachtet und die Leerlauf-Spannung am Akku (rausgenommen) gemessen.

Neu 8,40 V grüne Anzeige
Ab 7,50 V gelbe Anzeige
Ab 7,38 V rote Anzeige
Bei 6,72 V AUS

Diese Werte müssen müssen zum Vergleich mit der Tabelle halbiert werden. Die grüne Anzeige hat sich lange gehalten, die gelbe deutlich weniger, schwankte bald mit Rot hin und her. Als Rot eine Weile stand ging die Spannung sehr schnell zum AUS. Das heißt, wenn es rot wird, den Akku wechseln, damit sie nicht im entscheidenden Moment abschaltet.

Das zeigte sich auch an den Spannungen: Etwa 450 mV Spannungsfall von grün nach gelb, nur noch etwa 60 mV bis rot, das sich eine Weile hielt und dann der rapide Abfall nach AUS. Das gibt auch die Tabelle wieder. Ich staune allerdings über die tiefe Spannung beim Ausschalten, ich hatte mit mehr gerechnet.

So, genug der Technik, ich weiß jetzt Bescheid und werde von jetzt an vor allem fotografieren. Ein paar Bilder habe ich inzwischen hier auch reingestellt.

Alberto

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