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Pentax bei Extrembedingungen weit unter -10°
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Autor:  Jee [ Fr 23. Dez 2022, 01:34 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Pentax bei Extrembedingungen weit unter -10°

mein Krakau hat geschrieben:
Der Physikunterricht liegt bei mir ja schon ein bisschen zurück, aber die Feuchtigkeitsunterschiede bei Temperaturwechseln müssten meiner Meinung nach in beide Richtungen ein Problem sein.

Meine Physikausbildung ist zwar auch schon ein paar Jahre alt, aber: In Sachen Feuchtigkeit gebe ich Udo recht: Es gibt bei einer warmern Kamera in der Kälte normalerweise keine Feuchtigkeitsprobleme. Kalte Luft kann weniger Wasser aufnehmen als warme, d.h. kalte Luft ist vom absoluten Wassergehalt her trocken und die warme Luftschicht an der Kamera bildet kein Kondensat. In der umgekehrten Richtung ist die Luft absolut feuchter, so dass die Luft, die sich an der kalten Kamera abkühlt, 'Nebel' bildet, der sich als Kondensat auf der Kamera niederschlägt. In Sachen Kondensat reicht es daher, die kalte Kamera so zu verpacken, dass es mit der Umgebung keinen großen Luftaustausch gibt - nur bei genügend vorbeistömender warmer Luft bildet sich nennenswert Kondensat. In einen manchmal feuchtwarmen Rucksack sollte eine kalte Kamera also nicht ungeschützt zurück.

In Sachen mechanischer Ausdehnung wird die Kamera sowohl durch starke Schwankungen als auch langsame aber große Abweichungen von 'Normalbedingungen' belastet.

Ersteres verursacht Temperaturunterschiede im Material und führt durch ungleichmäßige Ausdehnung innerhalb desselben Materials zu mechanischen Spannungen und ggf. Verformungen. Beobachtet habe ich bisher keine dadurch verursachte Probleme, ich schraube aber auch keine massiven metallischen kalten Neiger o.ä. an eine warme Kamera. Die Abkühlung durch Luft dürfte hinreichend langsam stattfinden, um keine großen Temperaturgradienten zu verursachen.

In Bezug auf starke Abweichung vom 'Normbereich' kann sich einiges tun: unterschiedliche Ausdehnungskoeffizienten können zum Verklemmen oder zuviel Spiel führen, Federspannungen ändern sich bis hin zum Verspröden (Brechen), Viskosität von Schmiermitteln ändert sich, Gummipuffer werden sehr hart oder verlieren gänzlich ihre Elastizität, elektronische Bauelemente, z.B. Kondensatoren, ändern ihre Werte erheblich, über Akkus wurde ja schon diskutiert. Hier ist es immer ein Glücksspiel, bei wieviel Toleranz die Konstruktion noch funktioniert ohne Schaden zu nehmen. Da kann man nur die Kamera so warm/kühl wie nöglich halten und nicht unnütz lange in der Kälte oder prallen Sonne stehen lassen. Ein kühler Sensor rauscht allerdings auch weniger ... Anders sieht es bei Objektiven mit großen Luftvolumina aus, bei denen bei Temperaturunterschieden von interner (ggf. auch externer) Konvektion berichtet wird, die durch die Dichteunterschiede zu Schlierenbildung und damit unscharfer Abbildung führen kann. In diesem Fall sollte tatsächlich lange genug für einen Temperaturausgleich gesorgt werden. Aber wer hat schon ein FA*300/2.8 o.ä. ')

Bei mir gibt's einfach nur die geschlossene Tasche (oder Plastiktüte), um Kondensat zu vermeiden, nachdem ich wieder d'rin bin, vorher Speicherkarte 'raus. Alles andere haben Kameras und Objektive bisher problemlos mitgemacht, wobei -25C für ein paar Studen auch eher die Ausnahme waren. Lediglich an eine Praktica B200 kann ich mich erinnern, bei der beim Spannen in der Kälte etwas final knirschte ...

Autor:  alexegg [ Fr 23. Dez 2022, 09:04 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Pentax bei Extrembedingungen weit unter -10°

Also da ich öfters im Winter DeepSky Fotografie mache, ist es schon auf Dauer kalt allerdings halte ich es nicht auf Dauer bei mehr als -10 grd aus.

Was aber viel wichtiger ist, Kälte und Wärme.
Ums einfach zu machen. Kalt nach warm, Problem. Warm nach kalt ok.

Hintergrund: kalte Luft kann nicht soviel Wasser aufnehmen wie warme. Endergebnis: Wasser kondensiert auf kalten Oberflächen.
Das kann zu Beschädigungen in der Elektrik oder Optik führen.
Einfache Lösung: Habe eine große Plastiktüte dabei. Packe deinen ganzen Rucksack bevor du ins warme gehst dort rein und schließe die Tüte. Am nächsten morgen wenn Temperatur angeglichen ist, kannst du alles sicher rausnehmen.

Grüße Alex

Autor:  ulrichschiegg [ So 25. Dez 2022, 15:34 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Pentax bei Extrembedingungen weit unter -10°

Kondensat und Temperatursprünge sind immer ein Problem. Ob heiss ob kalt. In beide Richtungen. Für ein Objektiv sollte man Nichtgleichgewichtszustände vermeiden. Schon dass man den dusseligen Schraubfilter wieder herunterbekommt, der vielleicht verklemmt. Bauteile im Objektiv: Gummierung der Dichtungen, Pastik, Metall oder Glas haben alle unterschiedliches Dehnungsverhalten. Bei langsamer Wärmeleitung ist es die Wärme die für den Ausgleich sorgt. Bei Sprüngen "kriecht" nicht nur die Wärme sondern auch die Luft selbst kann "kriechen" (raus und logischweise rein). Geometrische Verschiebungen treten auf (Stellmotoren, ...).

Im Fall warm nach kalt:
Luftaustausch. Kondensat, je nach Vorzustand im Objektiv eventuell Innen.

Im Fall kalt nach warm:
Luftaustausch. Kondensat, je nach Vorzustand im Objektiv Aussen.

Die Frage ist dann auch noch was mit dem Kondensat passiert. Ist es zu viel, fängt es an zu laufen. In jeder Hinsicht ein Ausrüstungs-Albtraum ist die in Zürich. Da ist die Temperatur nicht einmal so unterschiedlich, aber die Feuchtigkeitsunterschiede sind dramatisch.

Autor:  mein Krakau [ So 25. Dez 2022, 17:11 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Pentax bei Extrembedingungen weit unter -10°

Das mit der Feuchtigkeit in beide Richtungen war grippebedingter Quatsch, ich meinte, dass Temperaturunterschiede in beide Richtungen Probleme sind.

Hatte übrigens einmal meine liebe Mühe, beim Objektivwechsel den Rückdeckel abzubekommen. Das habe ich auch auf die Kälte zurückgeführt.

Autor:  ulrichschiegg [ So 25. Dez 2022, 17:27 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Pentax bei Extrembedingungen weit unter -10°

mein Krakau hat geschrieben:
Das mit der Feuchtigkeit in beide Richtungen war grippebedingter Quatsch. [...]


Wenn warme Luft im Objektiv ist und man in die Kälte geht wird der Tubus sehr schnell kalt und man hat innen Feuchtigkeit. ZB

Wenn das Objektiv kalt ist und man geht in die Wärme hat man die Feuchtigkeit aussen am Objektiv.

Autor:  Jee [ So 25. Dez 2022, 19:26 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Pentax bei Extrembedingungen weit unter -10°

ulrichschiegg hat geschrieben:
mein Krakau hat geschrieben:
Das mit der Feuchtigkeit in beide Richtungen war grippebedingter Quatsch. [...]

Wenn warme Luft im Objektiv ist und man in die Kälte geht wird der Tubus sehr schnell kalt und man hat innen Feuchtigkeit. ZB
/quote]
Ob nun langsam oder schnell ist egal, das einzige was hilft, ist Luftaustausch gegen kalte trockene Luft. Bei den 'Luftpumpen' wie dem DA18-135mm ist das ohnehin bei der Benutzung gegeben, bei Objektiven mit internem Zoom & Fokus könnte es man kurz abnehmen. Die Wassermengen in der wenigen eingeschlossenen Luft sind jedoch äußerst gering. Das reichliche Kondensat an einer kalten Kamera in der Wärme kommt durch Konvektion zustande.

Autor:  ulrichschiegg [ So 25. Dez 2022, 19:45 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Pentax bei Extrembedingungen weit unter -10°

Stimmt so allgemein nicht, aber egal. Die Randbedingungen sind jeweils eh anders, dass man kaum allgemeine Aussagen machen kann.

Ich würde schnelle Temperaturwechsel nicht empfehlen. Kamera in der Tasche lassen (das dämpft den Effekt), nach ein ein paar Stunden ist es gut.

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