Fotografischer Reisebericht „Saxonum Helvetia“ 2018Teil 1Auf Grund des wunderschönen Herbstes hatten wir kurzfristig beschlossen, uns ein langersehntes Vorhaben zu erfüllen und besuchten
zwischen Anfang und Mitte Oktober die „Sächsische Schweiz“.
Hier waren weder Katrin, noch ich, schon einmal gewesen und daher extrem gespannt, ob denn die Gegebenheiten vor Ort tatsächlich
den bisher erhaltenen Informationen und damit auch unseren Vorstellungen entsprechen würden.
Wir möchten Euch einladen, uns auf dieser Reise in eine der schönsten Gegenden Deutschlands zu begleiten und die Erlebnisse unserer kleinen
Auszeit mit uns zu teilen.
Begleitet haben uns:
K-3 / DA* 16-50 / DA 55-300 PLM
K-1 / D-FA 15-30 / D-FA 24-70 / FA* 80-200 / F 17-28 Fisheye
Offenbar waren wir nicht allein mit unserem Vorhaben, denn es gestaltete sich durchaus schwierig, eine praktisch gelegene und unseren Wünschen
entsprechende Unterkunft zu finden. Vieles war bereits ausgebucht, dennoch gelang es uns, einen passenden kleinen Landgasthof im - von rund
350 Menschen bewohnten - kleinen Örtchen „Heeselicht“ (Gem. Stolpen) zu finden.
„Heeselicht“ lag perfekt: von hieraus konnten wir – wie geplant – sternförmig ausschwärmen und lagen von keiner interessanten Sehenswürdigkeit
mehr als eine halbe Stunde Fahrt entfernt.
Da wir uns recht kurzfristig entschlossen hatten, blieb nicht viel Zeit um uns im Vorfeld näher mit unserem Landgasthof „Erbgericht“ zu beschäftigen.
Um so erfreuter waren wir, als sich uns bei Ankunft ein großes, altes Haus aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, mit modernen und großzügigen Zimmern
präsentierte. Die ausgewiesene Empfehlung der hauseigenen Küche durch den Michelin Guide Deutschland, verhieß dazu einen köstlichen Aufenthalt.
Nach gut 5 Stunden Fahrt über A5 und A4 erreichten wir am frühen Abend unser Ziel und bezogen unser Zimmer. Eine kurze Ortsbesichtigung später
beschlossen wir dem Ruf der Gasthofküche zu folgen und ließen uns mit den hier angebotenen Leckereien bewirten. Es erwartete uns eine kleine aber
feine Karte, sehr zuvorkommender Service und eine kreative Küche, die ihr Handwerk verstand – was könnte man mehr verlangen ?!
Hier verbrachten wir daher auch den Rest des Abends…
Der neue Tag empfing uns – nach einer Nacht auf hervorragenden Matratzen - mit blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein. Gestärkt durch
das üppige Frühstücksangebot starteten wir zu unseren Tageszielen: einer Fahrt mit der Kirnitzschtalbahn mit sich anschließender Erwanderung des
„Kuhstall“-Felsentores und dem Erklimmen der hier beheimateten „Himmelsleiter“.
Von „Bad Schandau“ aus, schlängelt sich das „Kirnitzschtal“ durch die hintere Sächsische Schweiz. Geschaffen durch das gleichnamige Flüsschen, gehört
es wohl zu den schönsten Tälern in diesem Gebiet. Auf etwa 8 km begleitet eine meterspurige Straßenbahn aus den 50er Jahren des vergangenen
Jahrhunderts die Kirnitzsch auf ihrem Weg, von Bad Schandau bis zum Lichtenhainer Wasserfall.
Mit nur einer Linie befördert die „OVPS“ als kleinster Straßenbahnbetrieb Deutschlands seit 1898 hier ungezählte Touristen und Wanderer. Bei gemütlichem
Tempo ziehen die Naturschönheiten des Kirnitzschtales - begleitet vom Rumpeln und Quietschen der alten Straßenbahn - an den Fahrgästen vorbei. Von allen
Zwischenstationen aus führen Wanderwege zum „Winterberg“, zu den „Schrammsteinen“, zum „Kuhstall“ oder zur „Hinterhermsdorfer Schleuse“.
Viele Gaststätten entlang der reizvollen Wegstrecke laden den geneigten Wanderer zur Stärkung ein.
Vor rund 100 Millionen Jahren hätten wir vor Ort Urlaub am Meer machen können.
Während der Kreidezeit lagerten sich im hier existierenden Gewässer Unmengen von Sand ab, der zur Sandsteinplatte verdichtet und durch Erosion von Elbe
und Wetter stark zerklüftet, letztendlich zum bekannten „Elbsandsteingebirge“ wurde. Bizarre Felsformationen zeugen heute von Naturkräften, die hier ein
einmaliges Kunstwerk geschaffen haben.
Den Namen Sächsische Schweiz erhielt diese Gegend übrigens tatsächlich von zwei Schweizern, die sich hier im 18. Jahrhundert an Ihre Heimat erinnert
sahen. Auch Künstler der Romantik, z.B. die Maler C. D. Friedrich oder Ludwig Richter, aber auch der Komponist C.M. von Weber fanden in den skurrilen
Felsgebilden - teils berühmt gewordene - Motive für ihre Kunst.
Den am Ende der Straßenbahnstrecke gelegenen „Lichtenhainer Wasserfall“ muss man übrigens nicht zwingend gesehen haben, handelt es sich dabei doch
um eine nachgeahmte Kaskade, deren künstliches Sammelbecken im Halbstundentakt manuell geleert werden kann und dabei wenig bis nichts spektakuläres
zu bieten hat. Wir nahmen die Endstation der Bahn als Ausgangspunkt für unsere Expedition zum „Kuhstall-Felsentor.“
#1 - unterwegs nach Bad Schandau präsentierten sich uns die ersten Felsformationen der Sächsischen Schweiz
#2 - angekommen an der Endhaltestelle
#3 - von nun an geht es zwischen den Felsen bergauf...
#4
#5 - ein seltener Schwarzspecht machte unterwegs auf sich aufmerksam...
#6 - Katrin räumt den Weg frei...
#7 - erste kleine Felsentore kreuzen unseren Weg
#8 - der Kuhstall mit Abzweig zur Himmelsleiter - B: 17m / T: 24m / H: 11m
#9
#10 - die Himmelsleiter führt eng zwischen zwei Felsen direkt nach oben...
Die 108 metallenen Stufen der Himmelsleiter führten uns durch einen schmalen Felsspalt auf den Gipfel des „Neuen Wildensteins“.
Von hier oben bietet sich ein alle Himmelsrichtungen umfassender, fantastischer Ausblick über die hintere Sächsische Schweiz.
Da die Himmelsleiter zu schmal ist um Gegenverkehr aufzunehmen, geleitet ein weiterer Treppenabstieg auf der gegenüberliegenden
Seite des Felsens den Besucher wieder hinunter.
Wenn wir gerade beim Thema Treppen angekommen sind:
Die Sächsische Schweiz scheint im Grunde aus lauter Treppen zu bestehen, von denen die meisten gefühlt bergauf verlaufen.
Wir haben Orte besucht, die über 700 Treppenstufen erreicht werden mussten, aber dem Elbsandsteingebirge wird ja schließlich
nicht umsonst die Bezeichnung „Gebirge“ zuteil...
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#12
Fortsetzung folgt...
LG vom Ralf