Hermannstadt war schon früh ein wichtiger Handelsplatz - erstmals ließen sich Siedler um das 12. Jahrhundert in der Nähe des Zibin-Flußes nieder. Die Siedler ließen sich auch durch eine Zerstörung durch die Mongolen nicht aufhalten und bauten die Siedlung wieder auf. Um 1400 herum wurde Hermannstadt das erste Mal erwähnt. 1438 wurde die Stadt von den Türken belagert und danach wurde die Stadt noch stärker befestigt. Sie widerstand danach allen Angriffen und Belagerungen auch wenn das Umland schwer verwüstet wurde und der Überlieferung nach soll es nur einmal gelungen sein, die Stadt einzunehmen. Im 15. Jh. bekam Hermannstadt auch politisch mehr Gewicht, es wurde Versammlungsort der Nationsuniversität und des von den Sachsen gewählten(!) Grafen, außerdem war die Stadt zwei Perioden im 18. Jahrhundert Hauptstadt des Großfürstentums Siebenbürgens.
Hermannstadt ist in eine Ober- und eine Unterstadt geteilt. Die Gebäude der Oberstadt waren das Zentrum Hermannstadts mit Kirche, deutschem Gymnasium und dem Ratturm von dem die Bilder gemacht worden sind. Die Unterstadt befand sich außerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern.
1) Sicht auf einen Teil des "Kleinen Rings" - die nördliche und östliche Seite des Platzes folgen den Konturen des zweiten Verteidigungsgürtels in seiner runden Form. Charakteristisch für die Häuser am Kleinen Ring sind die gewölbten Loggias im Erdgeschoss. Dies war der Platz der Handwerker und ihre Häuser sowie deren Zünfte. Die Gebäude sind hoch gebaut und verfügen über linsenförmige Dachfenster - das sind die "Augen von Hermannstadt". Im Hintergrund die evangelische Stadtpfarrkirche.
2) Piatra Mare oder "Großer Ring", der Marktplatz mit den repräsentativen und aufwändig restaurierten Gebäuden. Im Bild ist das Rathaus und die katholische Dreifaltigkeitskirche.
Der Platz ist mit einer Brücke ("Lügenbrücke") mit dem "Kleinen Ring" verbunden. Leider mußte man durch Plexiglas fotografieren..
3) Der Ratturm steht auf der Nordseite zwischen den Großen und dem Kleinen Ring. Der Turm war auch Teil der Stadtmauer
und hier tagten zeitweise auch die Ratsherren im Mittelalter. Von dort oben habe ich das vorherige Bild gemacht.
4) Der Weg zur Unterstadt, von der sog "Lügenbrücke" aus. Es hieß, daß die Brücke einstürzen wird, sollte
ein Lügner darüber laufen. Die Brücke ist eine verzierte Eisenbrücke und vielleicht war das Vertrauen in die Brücke nicht so hoch.
5) Die evangelische Stadtpfarrkirche mit einer der größten Orgeln Siebenbürgens - ab 1320 als Marienkirche bis ca. 1520 erbaut).
Es wurden hier Reste einer romanischen Kirche entdeckt, die wohl noch älter war.
6) Und so siehts es innen aus
7) Im Hof der Stadtpfarrkirche befindet sich eine Schauwerkstatt von Wandergesellen, die in Hermannstadt einige Zeit
leben und arbeiten und in einem Haus in der Nähe der Kirche wohnen.
8) Ein erhaltenes Stück der Stadtmauer
9) Die reich geschmückten Fassaden und Häuserdetails lassen erahnen, daß die Bürger der Stadt durchaus ihr Auskommen hatten,
aber die Zeit durchaus ihre Spuren hinterlassen hat. An diesem Dach sieht man die "Augen von Hermannstadt"
10) Eine weitere Fassade in der Fußgängerzone.
Teil II folgt..
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LG Volker
so long and thank you for the fish >~°>