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Teile des Harzes - ein Trauerspiel
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Autor:  klabö [ Do 11. Mai 2023, 19:10 ]
Betreff des Beitrags:  Teile des Harzes - ein Trauerspiel

 
 
 Ab und zu zieht es mich zum Fischen an die Okertalsperre. Zu Beginn meiner "Fliegenfischer-Karriere" bin ich dort oft mit einem guten Freund zum Fischen gewesen. Es war eine tolle Zeit. Die Gerüche im Frühling, mitten in der Natur sein zu können.
Heute wird das Erlebnis massiv getrübt. Die Forstwirte scheinen noch so viel Holz retten zu wollen wie möglich. Vieles ist aber schon längst tot. Das Gesicht des Harzes wandelt sich radikal. Nicht überraschend, aber wenn man mittendrin steht, wirkt es noch mal anders, als wenn man darüber liest oder Fernseh-Dokus sieht.

Irgendwie fand ich schwarz-weiß für diesen Thread passend:

Auf dem Weg, der um die Talsperre führt, fuhren heute viele Holztransporter. Die "Aufräumarbeiten" erzeugten teilweise deprimierende Eindrücke.
Bild

Blick von der Vorsperre bei Altenau. Ich fand das ebenfalls deprimierend.
Bild
   
 
 

Autor:  shearer [ Do 11. Mai 2023, 19:14 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Teile des Harzes - ein Trauerspiel

Hallo Klaus,

ja, das sieht an vielen Stellen wirklich deprimierend aus.
Aber es wird ja auch schon wieder aufgeforstet mit passenden Bäumen.

Schön, dass es mit dem Fischen gehen geklappt hat. :thumbup:

Autor:  ulrichschiegg [ Do 11. Mai 2023, 20:24 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Teile des Harzes - ein Trauerspiel

Hallo Klaus,

schau mal hier die Folgen 1 & 2, vielleicht tröstet das: https://www.br.de/br-fernsehen/sendunge ... e-100.html

Damals Sturm und Borkenkäfer, heute vermutlich der Klimawandel. Viele Wälder müssen neu mit anderen Bäumen bepfland werden.

Wir haben in den letzten 10 Jahren einige sehr alte Obstbäume verloren, das schmerzt immer sehr. Aber solange der Wille zu einem guten Wandel da ist, und kein plattbetonieren wird es eine Zukunft geben, auch wenn es heute nach einem Trauerspiel aussieht. Hoffentlich.

Gruss
Martin

PS Schöne S/W-Bilder übrigens.

Autor:  LeoLeo [ Do 11. Mai 2023, 20:36 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Teile des Harzes - ein Trauerspiel

 
 
 Darf ich mich anhängen (andernfalls nehme ich die Bilder umgehend wieder raus)?
Ich bin im Oktober 2021 im Harz gewandert und war über Anblicke wie die folgenden total entsetzt. Wobei: 2004 oder 2005 war ich im Bayrischen Wald, wo es genauso schlimm aussah,

Bild
Datum: 2021-10-29
Uhrzeit: 13:03:29
Blende: F/7.1
Belichtungsdauer: 1/250s
Brennweite: 85mm
KB-Format entsprechend: 127mm
ISO: 250
Weissabgleich: Auto
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Ricoh Imaging Company, Ltd., PENTAX KP
#1

Bild
Datum: 2021-10-29
Uhrzeit: 13:04:02
Blende: F/7.1
Belichtungsdauer: 1/250s
Brennweite: 31mm
KB-Format entsprechend: 46mm
ISO: 250
Weissabgleich: Auto
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Ricoh Imaging Company, Ltd., PENTAX KP
#2

Bild
Datum: 2021-10-29
Uhrzeit: 13:15:12
Blende: F/7.1
Belichtungsdauer: 1/250s
Brennweite: 85mm
KB-Format entsprechend: 127mm
ISO: 200
Weissabgleich: Auto
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Ricoh Imaging Company, Ltd., PENTAX KP
#3
   
 
 

Autor:  klabö [ Fr 12. Mai 2023, 08:34 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Teile des Harzes - ein Trauerspiel

Moin Jürgen, das passt schon mit deinen Bildern.
Was wir im Harz erleben, ist sicherlich eine Mischung aus vorausgegangenen Fehlern - Monokulturen statt Naturwald - plus Verschärfung durch die Auswirkungen des Klimawandels. Bleibt zu hoffen, dass die Aufforstung nicht wieder in einer Monokultur endet. Statt Fichten-Plantagen „klimaresistente“ Douglasien zum Beispiel. :shock:

Autor:  Zampel [ Fr 12. Mai 2023, 14:01 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Teile des Harzes - ein Trauerspiel

Deine Fotos dokumentieren den traurigen Zustand sehr gut.
Ich bin öfters auf der A45 durch das Siegerland unterwegs und sehe da ähnliche Kahlschlagflächen, wo noch vor ei paar Jahren geschlossener Waldbestand war.
klabö hat geschrieben:
Bleibt zu hoffen, dass die Aufforstung nicht wieder in einer Monokultur endet. Statt Fichten-Plantagen „klimaresistente“ Douglasien zum Beispiel. :shock:

Da würde ich nicht drauf wetten wollen.

VG Christian

Autor:  Green [ Fr 12. Mai 2023, 15:38 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Teile des Harzes - ein Trauerspiel

Das ist sehr deprimierend, Klaus.
Ich hatte ein ähnlich verstörendes Harzerlebnis in Januar . Der Teutoburger Wald und das Eggegebirge sehen teilweise ebenso aus. Manche Gebiete im Sauerland wirken für mich sogar noch schlimmer betroffen.
Anders als viele Zeitgenossen, glaube ich nicht, dass zukünftige Generationen unglaubliche Wundermaschinen erfinden und einsetzen, die in kurzer Zeit alles wieder ins Lot bringen werden - und wir deshalb bis dahin selbstverständlich so weitermachen können wie bisher... Ich befürchte, diese Aufgabe wird vielfach herausfordernder, als Abschalteinrichtungen zu konstruieren.

Viele Grüße
Frank

Autor:  pentidur [ Fr 12. Mai 2023, 15:58 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Teile des Harzes - ein Trauerspiel

Danke für die Bilder, Klaus. Das Trauerspiel hast du gut dokumentiert. Und es ist sehr bewegend. Ich kenne das aus eigener Anschauung (also im eigenen Forst, Sturmschäden, Borkenkäfer in Folge der Dürre) leider nur zu gut. Hier ist von Aufforstung zu lesen, natürlich mit resistenteren Arten und keine Monokulturen. Leichter gesagt als getan. Es dauert Jahrzehnte, bis eine Kultur soweit aufgewachsen ist, dass man sie Wald nennen könnte. Meine Bemühungen zur Wiederaufforstung Ende 2021 endeten im Fiasko. Die wenigen Setzlinge, die nicht verdorrt sind, wurden von den Rehen gefressen. Also nochmal Setzlinge beschaffen, nochmal die ganze Arbeit. Der Elan lässt dabei zugegebenermaßen etwas nach. Einen Teil der Fläche werde ich wohl sich selbst überlassen.
Abgesehen davon, wie das emotional wirkt: Wirtschaftlich ist der Schaden enorm.

Green hat geschrieben:
Anders als viele Zeitgenossen, glaube ich nicht, dass zukünftige Generationen unglaubliche Wundermaschinen erfinden und einsetzen, die in kurzer Zeit alles wieder ins Lot bringen werden - und wir deshalb bis dahin selbstverständlich so weitermachen können wie bisher... Ich befürchte, diese Aufgabe wird vielfach herausfordernder, als Abschalteinrichtungen zu konstruieren
Ach Frank, ab 2035 fahren wir alle mit e-Fuel und versenken mehr CO2 in der Erde als ausgestoßen wird. Ist doch klar. Die Energie dafür gewinnen wir aus Fusionskraftwerken. :ugly: Ich kann gar icht so viel essen, wie ich gerade kotzen möchte. Entschuldigung Klaus.

Autor:  klabö [ Fr 12. Mai 2023, 16:38 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Teile des Harzes - ein Trauerspiel

pentidur hat geschrieben:
Danke für die Bilder, Klaus. Das Trauerspiel hast du gut dokumentiert. Und es ist sehr bewegend. Ich kenne das aus eigener Anschauung (also im eigenen Forst, Sturmschäden, Borkenkäfer in Folge der Dürre) leider nur zu gut. Hier ist von Aufforstung zu lesen, natürlich mit resistenteren Arten und keine Monokulturen. Leichter gesagt als getan. Es dauert Jahrzehnte, bis eine Kultur soweit aufgewachsen ist, dass man sie Wald nennen könnte. Meine Bemühungen zur Wiederaufforstung Ende 2021 endeten im Fiasko. Die wenigen Setzlinge, die nicht verdorrt sind, wurden von den Rehen gefressen. Also nochmal Setzlinge beschaffen, nochmal die ganze Arbeit. Der Elan lässt dabei zugegebenermaßen etwas nach. Einen Teil der Fläche werde ich wohl sich selbst überlassen.
Abgesehen davon, wie das emotional wirkt: Wirtschaftlich ist der Schaden enorm.

Green hat geschrieben:
Anders als viele Zeitgenossen, glaube ich nicht, dass zukünftige Generationen unglaubliche Wundermaschinen erfinden und einsetzen, die in kurzer Zeit alles wieder ins Lot bringen werden - und wir deshalb bis dahin selbstverständlich so weitermachen können wie bisher... Ich befürchte, diese Aufgabe wird vielfach herausfordernder, als Abschalteinrichtungen zu konstruieren
Ach Frank, ab 2035 fahren wir alle mit e-Fuel und versenken mehr CO2 in der Erde als ausgestoßen wird. Ist doch klar. Die Energie dafür gewinnen wir aus Fusionskraftwerken. :ugly: Ich kann gar icht so viel essen, wie ich gerade kotzen möchte. Entschuldigung Klaus.

Das Kleingedruckte konnte ich mit viel Mühe entziffern. Die Augen, das Alter... 8-)
Aber ich kann dich gut verstehehn. Nachdem ich den thread gestartet habe, eigentlich seitdem ich an der Okertalsperre war, denke ich über meine frühen Tage nach, die ich dort oft mit meinem Freund verbracht habe. Zwar hatte mir ein ebenfalls befreundeter Förster bereits damals prophezeit, dass die Fichten im Harz nicht überleben werden (da sie nach seiner Einschätzung da nie hingehört haben). Dennoch tut es echt weh, zu realisieren, wieviel in den letzten 30 Jahren kaputtgegangen ist. Und wir beschleunigen es immer weiter... :yessad:

Autor:  zabaione [ Fr 12. Mai 2023, 18:19 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Teile des Harzes - ein Trauerspiel

Ich war ja über Silvester in Wernigerode und bin von dort zu Fuß zum Brocken und zurück. Ich hatte auf der Wanderung die K3 II mit und habe, glaube ich, 3 oder 4 Fotos mit der K3 gemacht, mehr nicht. Es war einfach zu deprimierend und da sehen Deine Fotos noch annehmbar gegen aus Klaus. In Teilen wie in einem Endzeitszenario, echt beklemmend. Aber ja, mal wieder ist der Mensch schuld in dem er glaubt sich die Natur untertan machen zu können mit seiner Monokulturbewirtschaftung.

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