angerdan hat geschrieben:
Wie war der Sommer in Krakau?
Vom Wetter her schön.
Im Ernst, in der nächsten Woche werde ich noch zwei Führungen haben und dann am Ende der Saison ein Zehntel von dem, was ich ohne Corona gehabt hätte. Aber immerhin mehr als erwartet.
Bei den Buchverkäufen bin ich nicht auf dem Laufenden, aber bis zur Jahreshälfte haben wir
knapp zweistellig (!) verkauft. Also katastrophal. Wie es da weitergehen wird und ob überhaupt, steht noch nicht fest.
Vor Corona hatte ich bei Führungen und Lesern vor allem Personen mit einem Durchschnittsalter von 70+, also auch sehr viele über 80. In diesem Jahr war es anders, der Anteil von Schulklassen und Jugendgruppen war sehr hoch. Interessant war für mich, dass bei diesen Gruppen alle Jugendlichen geimpft waren. Insofern vermute ich, dass auch ungeimpfte Jugendliche die Reisen noch eher vermeiden. Und wer älter ist, dürfte noch vorsichtiger sein.
Früher sind die meisten Gruppen geflogen, in diesem Jahr fast niemand. Ich glaube, maximal zwei der Gruppen, mir fällt aber nur eine ein. Stattdessen Anfahrt mit dem eigenen Auto oder mit dem Reisebus, einmal per Bahn. Ob das mit einem steigenden Umweltbewusstsein oder Unwohlsein im engen Flugzeug zusammenhängt, habe ich nicht rausfinden können. Aber Schulklassen und Jugendgruppen sind auch schon vor Corona eher per Bus gekommen. Insofern könnte das auch damit zusammenhängen, dass eben weniger Leute gekommen sind, die sonst geflogen wären.
Krakau war im Vergleich zur Vorocoronazeit ziemlich leer. Natürlich gab es schon viele Polen und auch Touristen aus dem Ausland, aber sehr viel weniger als in den Jahren zuvor. Hatte auch seine Vorteile. Meine Vermutung: sinkende Nachfrage bei Städtereisen.
Anders war es in der Tatra, wo ich in diesem Jahr privat sehr oft war. Dort habe ich so viele deutschsprachige (Und auch englisch- oder spanischsprachige) Wanderer getroffen wie nie zuvor. Hinzu kam, dass mehr Polen in die Tatra sind, da sie eher im Inland geblieben sind. Es waren viele dabei, die zum ersten Mal in den Bergen waren, mit den entsprechenden Problemen wie schlechter Vorbereitung und Unfällen. An neuralgischen Punkten war es extrem voll, wir kennen aber auch Ecken, wo es immer ruhig ist. Die haben wir aufgesucht. Meine Vermutung: steigende Nachfrage bei Aktiv- und Natururlaub.
Wie es weitergehen wird? Keine Ahnung.
Zwei Anfragen habe ich bis jetzt für 2022, eine im Januar, die andere im Februar. Beides Schulklassen, die eine komplett geimpft, bei der anderen weiß ich es noch nicht. Vor Corona hatte ich Anfang November schon zwischen 50 und 100 feste Termine fürs Jahr danach.