23.06.2013Der heutige Sonntag war Abreisetag und ein weiterhin stark bedeckter Himmel begleitete unseren Weg in Richtung eines der schönsten Gebiete Irland`s: „Connemara“.
Wenigstens blieb es trocken und wie die vergangenen Tage auch, pendelte sich das Thermometer zwischen 14 und 16 Grad ein.
Die Route führte uns u.a. in den gestern wetter-technisch verschmähten Landstrich des „Burren“.
Info-Link:
Auf dem Weg boten sich Ausgrabungsstätten früh-mittelalterlicher "Ringforts" zur Besichtigung an.
Hier, innerhalb umfangreicher und dicker Steinwälle, hatte die irischen Kelten ihre Holz-Behausungen errichtet und zusammen mit Familie und Tieren gelebt.
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Der „Burren“ (gälisch: steiniger Ort) ist eine gut 250 km² große Karstlandschaft im Nordwesten Irlands.
Hier ist alles steinig, aber keinesfalls dabei „öd und leer“. In dem steinigen und oberflächlich kargen Gelände finden sich verschiedenste Pflanzenarten
wie Orchideen, Thymian, Minze und Johanniskraut. Aber auch Enzian und Silberwurz drängen sich durch die unzähligen Felsspalten ans Tageslicht.
Hier war vor 350 Millionen Jahren der Grund eines warmen, flachen Ozeans. Irgendwann pressten tektonische Kräfte den Meeresboden nach oben.
Wind, Wasser und die Auswirkungen der Eiszeit verliehen der Landschaft ihre heutige, außergewöhnliche Form.
In dieser gespenstigen Mondlandschaft soll der englische Schriftsteller John R.R. Tolkien - der längere Zeit hier „um die Ecke“ in „Galway“ lebte - die Idee seiner
weltberühmte Trilogie „Der Herr der Ringe“ entwickelt haben.
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Der Burren ist eine bizarre Wanderlandschaft und ein archäologisch reichhaltiges Gelände, mit Hunderten von Anlagen der unterschiedlichen Typen.
Er beherbergt eine Vielzahl von Höhlen sowie heilige Quellen und Turloughs. (Wasserlöcher) Hier konzentrieren sich viele „Ringforts“, man findet Ruinen
von Castles, alten Kirchen und Klöstern, Hünengräber (Dolmen) und Keltenkreuze.
Ein absolutes „must do“ im „Burren“ ist ein Abstecher zum berühmten „Poulnabrone Dolmen“.
Das gewaltige Megalithgrab, dessen Alter auf mehr als 4000 Jahre geschätzt wird, verdeutlicht, mit welchem Respekt die prähistorischen Bewohner des Burren
ihre Anführer begruben. Zur Wintersonnenwende scheint die Sonne direkt in das Hünengrab hinein. Bei Ausgrabungen fand man hier die Gebeine von 17
Erwachsenen und 16 Kindern, offenbar Mitglieder einer größeren Herrscher-Dynastie. Wie die Menschen diese kolossalen Steinplatten wohl bewegt haben mögen ?
Ein extrem mystischer Ort...
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Natürlich haben wir uns experimentell ebenfalls an der Errichtung eines "Dolmen" versucht...
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Nach der Durchquerung des „Burren“ fuhren wir weiter nach Norden, vorbei an "Clifden", um hier in der Nähe unser
bereits reserviertes Hotel anzusteuern.
Info-Links:
http://de.wikipedia.org/wiki/Connemara#125
Der Abend nahte mit schnellen Schritten und wir wollten gerne noch vor Einbruch der Dunkelheit unser Ziel erreichen.
Schon auf der Landkarte sah die Anfahrt zu unserem Hotel abenteuerlich aus; nur ein klitze-kleines, weißes Sträßchen führte nach „Tully-Cross“.
Dort angekommen präsentierte sich uns ein – sagen wir mal – besserer Feldweg, der - zu mindestens uns - nicht wirklich für den Straßenverkehr gemacht schien.
Egal, wer nicht wagt, der nicht gewinnt und... wir haben unser Ziel erreicht.
Das „Maol Reidh Hotel“, eines von vielleicht 15 Häusern in „Tully-Cross“, bietet schöne Zimmer mit fantastischem Blick in eine traumhafte Landschaft und beschäftigt in
der Küche einen "Magier", der seit Jahren regelmäßig mit Michelin-Sternen ausgezeichnet wird. Ein wahrer kulinarischer Geheimtipp !!
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So brachten wir unsere Koffer schnell aufs Zimmer und besuchten anschließend das kleine, aber feine Restaurant im Erdgeschoss.
Ohne große Überlegung entschieden wir uns für das angebotene 3 Gänge Menü und hatten damit einen unglaublich köstlichen Abend.
Starter:Gebratener Ziegenkäse/
Shrimps
Main Course:Hühnerbrust, Gartengemüse, „Sauce a la Chef“, Rosmarin-Kartoffeln/
Lammkeule, Wurzelgemüse, Rotwein-Sauce, Stampfkartoffeln
Dessert:Heißer Schokoladenkuchen mit flüssigem Kern
Wir haben uns ja nicht zum ersten mal die „Sterne-Küche“ eines ausgezeichneten Kochs schmecken lassen, aber ich kann nicht wirklich sagen,
ob ich jemals in meinem Leben besser schlemmen durfte als hier...
Ziegenkäse und Shrimps waren unglaublich, das Huhn - speziell mit der „Sauce a la Chef“ - war ein echtes Märchen aus 1000+1 Nacht.
Das Lamm war einfach „galaktisch“ und für den heißen Schokoladenkuchen finde ich jetzt gerade keine Steigerungsform mehr… er war zum … „dafür töten“ !!!
Massiv, gehaltvoll und extrem schokoladig, dabei aber trotzdem luftig und locker. Mit seinem flüssigen Kern aus heißer Schokolade explodierten die Aromen
förmlich auf der Zunge. Dieses Restaurant ist die TOP- Empfehlung, die wir zum Thema Essen in Irland aussprechen können!
Fortsetzung folgt...