Die einschlägigen Testberichte auf den deutsch- und englischsprachigen Seiten wiederhole ich hier nicht. Sie sprechen für sich.
Ich selbst habe das 18-35 seit 2 Tagen und mittlerweile habe ich auch so ungefähr 30 bis 50 Bilder intensiv gesichtet. Dazu habe ich das gleiche Objektiv längere Zeit auch an einer Nikon D7100 zur Verfügung gehabt. Die Ausrüstung hat mir ein Freund für eine Zeit geliehen.
Augenfällig ist, dass die DNG-Ergebnisse der Pentax auf den ersten Blick nicht so "crisp" erscheinen, wie ich es bei den NEF-Ergebnissen mit der Nikon im Kopf hatte. Aber hier war meine eigene Beschränktheit der Grund, nicht irgendwelche technischen Fehler. Die Nikon nimmt die NEF's schon stärker in die Mangel, als es Pentax wohl tut. Mit ein paar kleinen Regelungen in der Nachbearbeitung waren dann auch die Pentax-Ergebnisse auf einem aus meiner Sicht sehr, sehr hohem Niveau.
JPG-Ergebnisse habe ich nicht mit der Pentax gemacht, da ich meine Vorliebe in den Rohdaten gefunden habe und auch seit Jahren damit fotografiere. Als Landschaftsmensch kann ich mir das leisten, da nicht so viele Bilder anfallen, als wenn ich Sport fotografieren würde.
Die Farbwiedergabe des 18-35 würde ich bei der Pentax als sehr natürlich ohne Übertreibungen im Blau oder Grün bezeichnen. Auch hier wirkt sich die Veränderung des Kontrasts in der Nachbearbeitung schon deutlich aus, so dass die Farbregler häufig nicht gebraucht werden. Die kamerainterne Einstellung habe ich auf "natürlich" belassen. CA's habe ich bisher keine entdeckt, obwohl ich schon einige prädestinierte Motive dabei hatte (Birkenäste gegen hellen Himmel...und schon hast Du eine bunte Birke).
Die Geschwindigkeit an der Pentax ist ohne Tadel und die Messergebnisse des Belichtungsmessers geben auch keinen Grund zur Sorge. Die Serienstreuung, die hier angesprochen wurde, kann ich nicht kommentieren. Aus unterrichteter Quelle bei Sigma weiß ich allerdings, dass die Zahl der Rückläufer aufgrund Justageproblemen im europäischen Raum nicht signifikant hoch ist im Verhältnis zu den verkauften Exemplaren. Meine persönliche Meinung dazu ist, dass es kein Sigma-typisches Problem ist und bei Bedarf zu jeder Marke solche Geschichten in den Foren zu haben sind. Häufigste Ursache ist die fehlerhafte Anwendung der am Markt verfügbaren Hobbytestverfahren. Ich hab mein Probeexemplar von Freitag bis Sonntag zum Test gehabt - ohne Fehl und Tadel - und mein gekauftes Exemplar seit gestern ebenfalls ohne Fehl und Tadel im Betrieb.
Etwas, was vielleicht unterschätzt wird: Das Objektiv ist ein Brocken. Sowohl von der Größe als auch vom Gewicht her. Langes herumtragen kann vielen bereits nach kurzer Zeit als Spaßbremse erscheinen. Vor allem, wenn in weiser Voraussicht noch weiterer unnötiger Ballast an Objektiven mitgeschleppt wird. Für mich bedeutet dieses Objektiv intensive Beschäftigung. Der Zoombereich ist nicht sehr groß, so dass ich bereits vorher weiß, worauf ich mich einlasse. Wenn ich unschlüssig bin, was ich fotografieren möchte, nehme ich andere Objektive. Wenn ich aber weiß, was ich tun will, dann nehme ich nur dieses Objektiv mit und lass mich auf die Arbeit damit ein. Dann ist kein Raum für weitere Glasexperimente. Und wenn ich ein Foto nicht machen kann, weil mir vordergründig das passende Glas fehlt, ist es hintergründig meist nur die Phantasie, die mir fehlt. Denn dem Objektiv, dass ich dabei habe, ist es ziemlich wurscht, was ich damit fotografiere.
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