Steife Brise ist natürlich stark untertrieben; Sturmtief Egon brachte es am Freitag auch hier locker auf Windstärke 7 und die heftigen Böen setzten da noch kräftig einen drauf.
Die Szene fand ich ganz witzig. Ich habe mich gefragt, warum sich die Tauben nicht in den Windschatten verziehen. Stattdessen setzen sie sich auf die Dachkante und die Gruppe rechts im Bild scheint angeregt miteinander zu plaudern. Nur die Taube in der Bildmitte ist offenbar gerade nicht zu einem Schwätzchen aufgelegt.
Wie verhindert man den „grauen Unschärfebrei“?
Dafür gibt es keine Patentrezepte im Sinne einer Anweisung „nimm Blende X und Zeit Y!“. Die Abhängigkeitsfaktoren sind im Wesentlichen Dichte des Schneefalls, Windgeschwindigkeit, Entfernung zum Objekt und Abbildungsmaßstab.
Ich versuche es mal so: die Dramatik des Schneesturms sollte sichtbar werden. Also etwas längere Belichtungszeit, sonst werden aus Schneeflocken Punkte, wofür man allerdings am Freitag schon sehr kurze Belichtungszeiten gebraucht hätte. Die Bewegung muß unbedingt sichtbar sein.
Wenn man länger belichtet, werden die Streifen, die die treibenden Flocken ziehen, zwar länger, ein Effekt, den man aus Gestaltungsgründen zwar unter Umständen gerne hätte, weil es die Dramatik steigert, scheinbar paradoxerweise werden die längeren Streifen aber dunkler. Die Lichtenergie, die von den Flocken ausgeht, muß sich ja über eine größere Fläche auf dem Sensor verteilen, zudem muß die Blende weiter geschlossen werden. Und dann sind mit zunehmender Belichtungszeit immer mehr Flocken im Spiel. Da kann es dann schnell dazu kommen, daß das Bild in einer trüben Suppe untergeht und eher aussieht, wie bei Nebel aufgenommen.
Einen Einfluß auf das Ergebnis hat auch, wie stark man abblendet.
Wenn man vorher schon das Bild im Kopf hat, unbedingt die Vorschau nutzen!
In diesem Fall waren die Bilddaten: f10, 1/60 bei 140 mm, Entfernung zur Scheune ca. 120 m, aufgenommen mit der K3-II und Tamron 2.8/70-200, ISO 100.
Zum Schluß noch vorsichtig(!) mit dem Gradationsregler die Tonwerte sortiert.
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