Schön, dass Euch die kleine Geschichte und die Bilder gefallen.
Die erste Scheu verlieren die Murmel schon recht bald. Abstand anfangs nicht unter 15m und einfach ruhig hinsetzen..
Sobald sie sich etwas gewöhnt haben, kann man auch auf unter 10m ran. Viel näher gehe ich nicht heran. Schließlich handelt es sich um Wildtiere und keinen Streichelzoo. Die Murmeltiere sollen sich ja gar nicht zu sehr an den Beobachter gewöhnen.
Jedem Naturfotografen sollte daran gelegen sein, die Natur möglichst zu bewahren und unverändert zu belassen. Das gilt natürlich auch für das Verhalten der beobachteten Tiere.
Noch ein paar Worte zum making of:
Bereits im Vorjahr hatte ich zusammen mit meiner Frau in der Gegend eine Murmelfamilie beobachtet, allerdings zu etwas fortgeschrittenerem Sommer. Da gab es ein Tier, welches uns so sehr akzeptierte, dass es uns lauthals vor unserer sich von hinten annähernden Tochter warnte. Wir wussten erst gar nicht, warum der kleine Kerl plötzlich so aufgeregt schrie, bis uns unsere Tochter ansprach. Hier das aufgeregte Murmeltier:
Diese Familie hatte in diesem Jahr leider keinen Nachwuchs. Deshalb haben wir es bei Nachbarn versucht und siehe da: die hatten gleich fünf Kleine. Trotzdem war das eine kleine Familie mit nur drei erwachsenen Tieren. Die Gruppen bestehen normalerweise aus bis zu 20 Tieren mit einem dominanten Päärchen. Sowohl die Männchen als auch die Weibchen legen jeweils eine Rangordnung fest. Wenn die Kleinen im 3. Lebensjahr geschlechtsreif sind und nicht selber eine dominante Rolle einnehmen können, verlassen sie die Gruppe und suchen sich ein neues Revier, welches meistens ein verlassenes Revier einer anderen Gruppe ist. Durch die hohe Mortalität im Winter verwaisen jährlich etwa 10% der Reviere.
Hier noch ein paar Bilder "unserer" Familie:
Raufbolde:
Geschwisterliebe:
Murmelklein ging allein...
Enzianidylle:
Mutter schaut immer zu:
Big Brother is watching You:
Vielen Dank für die Kommentare.
@Frank (Ranitomeya): Die Schatten beim ersten Bild werde ich bei nächster Gelegenheit aufhellen. Danke für den Tipp. Die Frage nach der Gewöhnungszeit kann ich nicht allgemein beantworten. Es gibt Murmeltiere, die komplett an Menschen gewöhnt sind, sich füttern und streicheln lassen. Das ist aber nicht mein Ding. Mir ist die Beobachtung viel wichtiger als die Fotos oder der Kontakt mit den Tieren.
@Neuhier: Wenn es keine Murmeltiere sind, dann hast Du sicher andere Wildtiere in Deiner Umgebung. Selbst in den Städten gibt es viele Wildtiere, und gerade dort sind sie weniger Scheu als auf dem Land.
@ASTS: Das war um 8:18 Uhr. Gerade fielen die ersten Sonnenstrahlen auf den Bau. Wahrscheinlich hatten die kleinen Rabauken dem Papa den Schlaf gründlich vermiest.
Gruß
Rudi
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Naturfotografie in der Eifel